Die Liebe

und

die Gefühle

 

Liebe,

die Geheimnisse

von unerklärbaren Gefühlen!

 

© Georg Goetiaris

2012

 

 

Der Text bzw. Inhalt dieses Buches ist das persönliche sowie geistige Eigentum des Autors Georg Goetiaris.

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 Vorwort

                Liebe, ein Wort, ein Begriff oder ein Gefühl. Vielleicht auch vieles oder alle Kreterin zusammen. Betrachten wir diesen Begriff genauer, so werden wir feststellen müssen, dass sich dieser nicht wirklich festlegen oder erklären lässt. Nicht nur jeder Mensch, nein sogar jede Kreatur hat seine ganz persönliche Vorstellung und Meinung von diesem Wort, jenem Zustand.

Wir Menschen stellen uns die Liebe in erster Linie als etwas Schönes vor. Etwas, das die Einsamkeit zunichte macht und Freude sowie Frohsinn mit sich bringt.

Betrachten wir hingegen einmal die Geschichte der Menschheit, so werden wir sehr schnell bemerken, dass dem nicht ganz so ist. Liebe ist kein Zustand welcher nur Gutes in sich birgt. So kann die Liebe auch durchaus falsch sein und Schmerz und betrug mit sich bringen.

Emotional hat die Liebe viele Gesichter, wobei sie wissenschaftlich betrachtet, nicht weiter als ein biochemischer Vorgang ist, welcher der Arterhaltung dient.

Ganz gleich wie man die Liebe betrachtet und was sie für einen jeden von uns auch darstellen mag, ich denke man sollte alle Aspekte, die gefühlsmäßigen wie auch die rein wissenschaftlichen Tatsachen mit in Betracht ziehen und unter einen Hut bringen.

Eines jedoch scheint bei aller Unterschiedlichkeit in der Auffassung über den Begriff Liebe eines gemeinsam haben. Es ist der Schmerz. Jener Schmerz den wir irgendwann als Preis dafür zahlen müssen und um den wir nicht herumkommen.

Dieser Preis gleicht fast einem Gleichgewicht, welches in seiner Art sehr kurios erscheint. Jene Kuriosität liegt in der Tatsache, dass der Schmerz, den wir als Preis am Ende zahlen, mit der Länge und dem Glück unserer Liebe ansteigt. Dies gilt für denjenigen der von uns geht, wie auch für den, der da zurückbleibt.

Betrachten wir die Liebe genau und ohne Vorurteile, so scheint es fast, als würden Freud und Leid so eng beieinander liegen, dass sie zu einem Ganzen, einer für uns unbegreiflichen Vollkommenheit miteinander verschmelzen.

An dieser Stelle stellt sich dem Leser die Frage, wozu dies notwendig ist. Eine Frage, welche sich nicht zufriedenstellend beantworten lässt.

Hinzu kommt noch erschwerend, dass ein Jeder eine völlig andere Vorstellung von diesem Begriff, jener Lebensweisheit hat. Was für den Einen selbstverständlich ist, kann für einen Anderen völlig unerklärbar sein. Hierbei hingegen sprechen wir aber von der Logik, welche uns bereits im Kindesalter anerzogen wird. Auch das Umfeld, in dem wir Leben und heranwachsen spielt bei der Auffassung der Liebe eine nicht unbeträchtliche Rolle.

Kurz gesagt, die Palette der verschiedenen Meinungen über das, was wir als Liebe erachten, ist so unübersichtlich groß, dass wir diese wohl kaum überschauen können.

Aus diesem Blickwinkel betrachtet muss und kann ein jeder von uns nur seine, ihm bestimmten Weg gehen, in der Hoffnung, dass es der richtige Weg ist.

Aber halt, ganz so leicht ist es nun doch nicht. Es mag kein Gefühl, keine Emotion auf dieser, uns bekannten Welt geben, die so trickreich sowie auch überzeugend ihr Ziel verfolgt wie die Liebe.

Es hat beinahe den Anschein, als würde es bei der Liebe überhaupt nicht um die damit verbundenen Gefühle gehen, als würde die Liebe ein ganz anderes, uns völlig unbekanntes Ziel verfolgen, wobei die Emotionen nur Mittel zum Zweck sind. Dann wäre es auch bedeutungslos was ein Jeder unter diesem Begriff versteht.

Um diese Vielfalt an Informationen und Spekulationen sowie Mutmaßungen ein wenig verständlicher zu machen, würde ich gern von einer Geschichte berichten, in der sich an verschiedenen Stellen ein jeder Leser wiedererkennen wird.

Diese Geschichte ist keine besondere. Diese Geschichte spielt sich jeden Tag um ein Vielfaches in allen Winkeln unserer Erde ab. Sie kennt auch keinen schlechten oder guten Ausgang, sie verdeutlicht nur, dass der Weg stets der Gleiche ist, nur vom rein Äußerlichen sich ständig anders zu erkennen gibt.

All diese Umstände mögen recht verwirrend wirken, wobei diese noch relativ einfach zu verstehen sind. Also denken Sie am besten noch gar nicht darüber nach und folgen Sie mir einfach auf dem Pfad meiner Geschichte.

 

So lasse Dich weder von Worten noch Gefühlen täuschen.

Vertrau Dir selbst und zweifle nicht an dem was Dir Dein Herz und Dein Verstand sagen.

Folge stets nur dem Ursprung der Quelle Deines Wissens oder Deiner Überzeugung.

Alles was fremden Mündern entstammt und nicht Deinem eigenen ICH, kann für Dich nicht fruchtbar sein.

So suche nicht nach einem Weg welcher Dich zum Ziel bringen sollte.

Der Weg ist bereits das Ziel, insofern man ihn annimmt.

Mag auch der Weg für jeden anders aussehen, so gibt es nur diesen einen, gleich wie die Wahrheit viele Gesichter und Interpretationen kennt, deshalb aber doch nur die eine Wahrheit bleibt.

 

Georg Goetiaris

 

 

 

 

Zur Geschichte einer Liebe

1. Kapitel

 

               Man könnte die Liebe, oder jenes Gefühl rein wissenschaftlich erklären. Nach den anerkannten Schulwissenschaften besteht die Liebe eigentlich aus sogenanntem Geruchshormon, welche sich allerdings unserem wirklichen Wahrnehmungsempfinden entziehen. Jene Stoffe die unserer Körper einem anderen Körper signalisier bilden die Grundlage. Sie zeigen eigentlich dem Andern an in wie weit sich die einzelnen Immunsysteme voneinander unterscheiden.

Die von uns Menschen gedachte Evolution hat nun einmal vorgesehen, dass jene weit voneinander abweichenden Immunsysteme die besten Voraussetzungen für die Nachkommenschaft bieten. So betrachtet ist die Liebe nur ein biologischer Prozess. Aber ist dem wirklich so?

Wenn dem so wäre, was ist dann mit der Liebe von den Kindern zu den Eltern? Von einer rein platonischen Liebe? Von der Liebe unter Geschwistern? Wollen wir nicht am Ende sogar die Liebe unter Homosexuellen vergessen (diese können keine Nachkommen hervorbringen)?

Wir sehen, ganz so einfach ist es mir der Biochemie und den Wissenschaften doch nicht. Wir stehen nach wie vor, vor einer Mauer der Fragen und Zweifel.

Eine Frage welche sich uns, ob wissenschaftlich oder Gefühlsmäßig auftut, ist jene, warum die Liebe wohl so weh tut. Wenn die Liebe also nur ein Mittel zum Zweck wäre, warum dann der Schmerz wenn sie vergeht oder die noch immer bestehende Verantwortung wenn der biologische Zweck erfüllt ist?

Nun, der Mensch scheint sich mit Dingen oder Gefühlen und deren Einordnung schwer zu tun, die er nicht einordnen kann oder deren wahre Ursache er nicht kennt. Nicht alles ist nun einmal wissenschaftlich zu erklären.

Um jenem Ursprung auf den Grund zu kommen, sollten wir uns einmal darüber bewusst werden, welche Bandbreite das Gefühl der Liebe überhaupt abdeckt.

Hierbei gibt es nicht nur die Liebe zwischen den Menschen. Nein sogar eine große Liebe, welche sehr stark sein kann, existiert zum Beispiel unter Mensch und Tier.

Liebe kann somit also nicht rein sexuellen Ursprungs sein. Das würde bei genauer Betrachtung auch keinen Sinn ergeben. Was ist also Liebe.

Zumindest ein Zustand oder ein Gefühl, welches, gleich um welche Konstellation es hierbei geht, uns in der Regel mehr Sorgen, Kummer und Leid beschert als das was wir erwarten. Mag es ein verstecktes Gleichgewicht darin geben, wir Menschen werden es aber stets anders empfinden.

Das Spektrum der Liebe und ihr Empfinden mögen unergründlich groß sein. Wozu aber dient dieses Spektrum bzw. jener Zustand. Ist es möglich, dass es doch so Etwas wie eine Bestimmung gibt?

Ich glaube, dass dem nicht so ist. Wenn es so wäre, dann würde nicht so viel Leid, Betrug und Elend in jener Thematik vorkommen. Also wollen wir doch einmal auf das Thema Liebe eingehen. Dabei wollen wir auch nicht die Beziehungen der Tiere außer Acht lassen.

Bleiben wir jedoch zuerst bei den Menschen und ihrer Auffassung von Liebe.

Bereits seit Beginn der Menschheit war das Gefühl der Liebe vorhanden. Es mag sein, dass es von den Beziehungen und deren Notwendigkeit beeinträchtigt wurde und man früher ein anderes Weltbild hatte als heute. Das erklärt aber noch nicht die wahre Ursache, denn früher wie auch heute noch ist dieses Gefühl aus vielen Umständen vergänglich. Wenn es aber einem besonderen Zweck dienen würde, dann könnte dem nicht so sein.

Eigenartig erscheint doch die Tatsache, dass eine Liebe zwischen Mensch und Tier, welche mit angehender Sicherheit auf eine besondere Form der Einseitigkeit beruht, bedeutend andauernder ist, als jene Liebe unter der gleichen Spezies.

Gehen wir zuerst einmal von der Tatsache aus, dass der Mensch in seiner Verknüpfung mit dem Gesamten vielen Gefühlen unterliegt. Gefühlen welche er selbst nicht mehr zu trennen vermag. Hinzu kommt noch Kultur, Erziehung, Auffassung und Erlebnisse welche in geprägt haben und deren er sich nicht erwehren kann.

Somit steht er vor einer Gefühlsmauer welche er weder einordnen noch begreifen kann. Dieser Zustand macht die wirkliche Betrachtung der Materie nicht gerade einfacher. In all diesem Durcheinander jener Gefühlswelten spielt noch eine weitere Tatsache eine wichtige und unübersehbare Rolle. Es ist die Zeit. Je nach Kultur und Zeitalter ist der Mensch von seiner Umwelt geprägt, sich einem Denken zuzuwenden, welches wiederum vom der Masse bestimmt ist.

Je nach Zeit und Kultur ist der Mensch dahingehend ausgerichtet nach einer bestimmten Maßeinheit eine Familie zu gründen und unterliegt somit einem Druck, welcher durchaus Fehler und Selbstbetrug zulässt. Auch die Aussage der sogenannten Seelenverwandtschaft mag hierbei ausscheiden, was uns die platonische Liebe bestätigt.

Was also steckt hinter diesem Phänomen?

In erster Linie mag es, ob wir es zugeben wollen oder nicht, der sexuelle Drang ist. Jener Drang seine eigenen Gene zu weit wie möglich zu verteilen. Diese Betrachtungsweise mag auch den Grund der Grausamkeiten, oder nennen wir es Ungerechtigkeiten erklären, wenn da nicht noch all die anderen Formen der wirklichen Liebe sind.

Wie wir nun sehen können ist dieses Thema ein sehr unbekanntes und umstrittenes Gebiet auf welches wir uns hier vorwagen. Sicherlich muss am Ende jeder selbst entscheiden was er unter Liebe versteht und was nicht.

Dieses Werk soll also auch nichts weiter sein, als ein Denkanstoß. Ein Augenblick zum Nachdenken was für den Einen und den Anderen richtig oder unsinnig erscheinen mag. Es ist auch vollkommen gleich, ob Sie diese Niederschrift als Dumm und albern oder als zum Nachdenken wert betrachten. Ein jeder muss seinen eigenen Glauben oder Denkanstoß darin finden.

Es gibt einige wenige Begriffe, die wir in dieser Thematik nicht vermuten würden. Diese Begriffe, ich möchte hier nur drei davon nennen, sind Macht, Enttäuschung und Erwartung. Mag man es glauben oder für unmöglich halten, aber genau jene Begriffe liefern uns die Erklärung für vieles was wir nicht im ersten Hinsehen verstehen können.

Zudem erklärt es jene sogenannte platonische Liebe. Nehmen wir zum Beispiel die Liebe zu einem Tier. Hierzu hat der Volksmund ein wunderbares Beispiel was wohl schon für sich spricht.

 

Wer die Menschen kennt,

liebt die Tiere.

 

Was mit dieser Aussage zum Vorschein kommt ist jene Tatsache, dass, wenn man ein Tier treu und richtig behandelt, es wohl einen kaum enttäuschen wird und mit seiner Zuneigung, nennen wir es Liebe darauf reagieren wird. Es wird uns also nicht, unter bestimmten Voraussetzungen enttäuschen. Dieses Verhalten beruht aber auf eine Form der Symbiose. Das Tier verspricht sich aus unserem Verhalten einen lebensnotwendigen Vorteil. Dieses Gefühl vermitteln wir, obwohl wir es bestimmt Liebe nennen würden, aber nur über die Erwartungen des Tieres.

Selbst bei jener Liebe zwischen Kind und Mutter ist es nicht viel anders. Hierbei spielen die Begriffe wie Erwartung und Hoffnung sowie Angst vor Enttäuschungen eine sehr große Rolle, gleich ob wir diese empfinden zu glauben oder nicht.

An dieser Stelle gibt es einen Augenblick indem man annehmen könnte, Liebe ist ein Zustand oder ein untergeordnetes Gefühl der gegenseitigen oder auch einseitigen Abhängigkeit.

Dem ist aber nicht wirklich so. Es mag durchaus sein, dass viele diesem Gefühl unbewusst unterliegen, ohne es zu wissen. Dies beruht aber darauf, dass das Alleinsein einen Zustand der Hilflosigkeit erweckt, da wir nun einmal Herdentiere sind, zumindest biologisch betrachtet.

Was aber ist wenn ein Mensch seinen geliebten Lebenspartner verliert und sich nie wieder einem Anderen zuwendet, oder diesem sogar im schlimmsten Falle vor Kummer folgt? Auch hierfür gibt es eine Erklärung. Ob diese allerdings den Tatsachen entspricht vermag ich leider nicht zu beurteilen.

Es bleibt zu vermuten, dass auch hier ein eher verstecktes egoistisches Verhalten dahintersteckt. Auch könnte man es Unfähigkeit zum alleinigen leben nennen. Wie auch immer diese Angst sich zeigt sei dahingestellt, es ist jedoch zu vermuten, dass es noch viele Verbindungen des Gefühls der Liebe gibt, die wir nicht so einfach erklären können.

Nüchtern ist die liebe ein biochemischer wie auch sozialer Vorgang der dem Überleben in einer doch recht feindliche Umwelt dienen soll. Doch es steckt mehr dahinter als wir vermuten.

Der Mensch, genau betrachtet, achtet und unterliegt einzig seinen Wahrnehmungen und Gefühlen. Diese aber sind es, die in einem solchen Ausmaß über die wahren Tatsachen hinwegtäuschen können. Wenden wir uns daher einmal, rein hypothetisch, jenen möglichen Tatsachen zu.

Als Basis hierfür stellen wir uns am Anfang zwei Fragen. Welcher wirkliche Umstand führt dazu, dass sich zwei Menschen ineinander verlieben.

Die zweite Frage lautet, welches Gefühl ist bei diesen Menschen maßgeblich und vor allem was empfinden diese Menschen füreinander?

Um die erste Frage gleich und so einfach wie nur möglich zu beantworten, sei an dieser Stelle gesagt, Die hauptsächliche Basis dieses Umstandes ist das gegenseitige Gefühl von Achtung, Respekt und das Gefühl von Geborgenheit. Kurz, wenn wir es im engsten Sinne betrachten könnte man es sogar eine Art von Egoismus nennen. Diese These kann aber nicht wirklich zutreffen, da eine Mutter die ihr Kind liebt darum weiß, dass es auf ihren Schutz angewiesen ist. So betrachtet empfindet zwar das Kind jenes Gefühl von Geborgenheit, nicht aber die Mutter.

Liebe kann also, in ihrer Reinheit nicht ein Gefühl sein, dessen Basis auf einem egoistischen Denken zurückzuführen ist. Somit sind wir jedoch wieder am Anfang unserer Frage. Worin also lässt sich die Antwort finden?

Ich denke, dass die Liebe oder das was wir damit bezeichnen so vielfältig und aufgefächert ist, dass sich kein einheitliches Bild dafür erstellen lässt. Wir müssen also für einen Begriff eine Vielfalt an Ursachen und Gegebenheiten finden. So glaube ich nicht, dass die Liebe sich an einem Gefühl oder Denkprozess festmachen lässt. Es mag jener Unterschied sein, der uns, als Individuum von dem Prinzip der Schöpfung unterscheidet. Bei näherer Betrachtung müssen wir von unserem Standpunkt aber erkennen, dass die Schöpfung keine Liebe, so wie wir uns diese vorstellen, kennt sondern nur den Wert der Notwendigkeit.

Es scheint als befinden wir uns mit unserer Suche nach einer Erklärung in einem Vakuum. Dennoch ist nicht alles so wie es uns scheint. Erst wenn wir alles im Ganzen betrachten und dies noch ohne jedes Vorurteil und jeden Zweifel, dann erkennen wir den wahren Hintergrund.

Um verständlich zu bleiben kann ich hier die Liebe nur aus der Sichtweise des Menschen beschreiben.

Aus dieser Sicht betrachtet ist die Liebe ein Gefühl, eine Bereitschaft, alles miteinander zu tun, zu teilen, sein Leben für den Anderen zu geben und jeden Weg, gleich wie schwer dieser auch erscheinen mag, zu beschreiten. Liebe als etwas sehr Heiliges, ja schon fast mehr als das.

Doch betrachten wir uns die Wirklichkeit. Liebe, einen Zustand den sich wohl mehr oder weniger von Herzen wünscht. Endlich ein Zuhause, nicht mehr allein, gebraucht zu werden und dem Leben einen Sinn abzuringen.

Dabei wird nicht ein einziger Mensch daran denken, welch hohen Preis er für diesen Wunsch einst bezahlen wird. Abgesehen von der Tatsache, dass nur wenige Beziehungen ein Leben lang halten und dass was wir uns nichts sehnlicher gewünscht haben, eines Tages nur Ärger, Sorgen und unglaublichen Schmerz bringen wird.

Auf der anderen Seite, wenn wir eine Beziehung oder Ehe sehen, welche fünfzig oder mehr Jahre gehalten hat, eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die bis zum Tod gehalten hat, und außer den normalen Querulanzen, harmonisch und glücklich verlaufen ist, wird am Tage des Todes, an dem der Eine unwiderruflich Abschied von seinem Partner nehmen muss, wird er bemerken wie hoch der Preis für all diese glücklichen Jahre war. Der Schmerz, welcher zurückbleibt ist unglaublich unerträglich. Nicht selten geht der Zurückgebliebene kurze Zeit später hinterher. Kein Schmerz kann wohl so groß sein wie dieser. Wir sehen also, alles hat seinen Preis. Umso größer das Glück umso schmerzlicher der Verlust. Am Ende sind wir so wie wir gekommen sind, allein und hilflos.

Hier stellt sich nun die Frage warum die Natur, in unseren Augen und nach den von uns erwarteten Kriterien so grausam sein kann.

Hierzu sollten wir uns vielleicht zuerst einmal fragen, ob wir die Natur verstehen. Wenn denn alles einen Sinn ergeben soll, dann müsste letztlich auch diese emotionale und für uns kaum verständliche Tatsache einen Sinn ergeben. Aber welchen Zweck soll wohl dieses Phänomen erfüllen?

Hierzu sollten wir uns vielleicht zuerst einmal die Natur des Menschen selbst betrachten. Die Geschichte und ihr Verlauf gibt uns dabei eine sehr große Hilfe.

Betrachten wir uns einmal die Entwicklung des Menschen etwas genauer, so werden wir wohl erkennen müssen, dass der Mensch nicht unbedingt so human ist wie er glaubt. Zu jeder Zeit der menschlichen Geschichte gab es Grausamkeiten, welche wir wohl im Tier- oder Pflanzenreich nicht finden werden. Es wird uns wie ein Albtraum erscheinen, wenn wir mit der wahren Natur des Menschen konfrontiert und aus unserer Traumwelt herausgerissen werden.

Nicht nur, dass der Mensch das wohl grausamste Raubtier ist, nein er tötet auch aus ideologischen Überzeugungen. Ist er erst einmal von einem Ideal beeinflusst, kennt er keine Vernunft oder Eigenverantwortung mehr. Wird der Mensch erst einmal über seine Grenzen der Belastbarkeit hinaus gefordert, scheint es, dass er all seine humanen Voraussetzungen zu verlieren scheint. Ich möchte nicht in Frage stellen, nein ich behaupte, in solchen Situationen wird er zu mehr als nur zu einer Bestie. Keine andere Kreatur wird mit Freude und so viel Hingabe und Lust töten wie der Mensch. Nicht nur in Zeiten des Krieges, nein, gehen wir zum Beispiel ins alte Rom zurück. Religion und Kultur machten die Kämpfe der Gladiatoren zu einer Sache der Überzeugung. Ja sie waren sogar eine Form der sozialen Verbundenheit. Aber es waren nicht die Gladiatoren welche ein erschreckendes Bild lieferten, es waren die Zuschauer, jene Menschenmassen, welche daran ihr Gefallen fanden und das Schlachten und Sterben als Nervenkitzel empfanden, so wie heute eine Achterbahnfahrt. Dies ist aber nur ein Beispiel von vielen. Die Macht zwischen Leben und Tod unterscheiden zu können muss doch so etwas wie göttliches haben. Die Tatsache dabei sein eigenes Leben zu riskieren mag eine Form der Ausrede sein, eine Ausrede darin, dass jeder die gleichen Chancen hatte, eine Form des Freispruches wenn man als Gewinner dieser Schlachterei hervorgegangen ist.

Ich glaube, selbst wenn ich die Antwort auf jenes Verhalten kennen könnte, ich würde diese gar nicht wissen wollen, da ich, meine Kinder auch nur Menschen sind, und die Vorstellung in einer solchen Welt zu leben, mir offen gesagt Sorgen bereitet.

Was also hat diese Bewusstseinsspaltung des Menschen auf sich? Zur einen Seite fürchtet er sich vor jeder Gewalt und sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit. Auf der anderen Seite wirkt er vernichtend und scheint einzig an sich zu denken.

Hier sind wir wohl zum ersten Mal an jenen Punkt angekommen, an dem man sich die Frage stellen könnte, ob der Mensch vielleicht eine Fehlplanung oder eine außer Kontrolle geratene Mutation ist. Schließlich liegt dieser Gedanke nahe. Doch fragen wir uns, auch wenn wir nur annähernd das Ausmaß der Natur erahnen können, ob diese einen Fehler begehen kann.

Ob Sie es glauben oder nicht, ich bin der Auffassung, der Schlüssel liegt in dem Begriff Liebe. Nirgends zeigt sich das Gegengewicht der Notwendigkeit so deutlich wie in dem Gefühlsleben der Liebe. In der Natur, unserem Universum, beruht alles auf die Polarität bzw. auf Gleichgewichtigkeit. Der Mensch beurteilt alles sein seiner Größeneinheit, was jedoch falsch ist. Es kommt nicht auf die Größe der Kräfte an sondern auf dessen Intensität.

So kann zum Beispiel eine Liebe groß erscheinen, zerbricht aber anhand der kleinsten Hindernisse. Auf der anderen Seite erscheint diese Liebe nicht von solch immenser Größe zu sein. Ich weiß aber aus der Erfahrung meiner Tätigkeit, dass Menschen, welche sich in einer solchen Liebe befunden haben und diese auseinander gegangen ist, unbesehen von der oft nur kurzen Zeit wo diese bestanden hat, Jahrzehntelang oder sogar ihr gesamtes Leben darunter gelitten haben und niemals mehr einen anderen Partner genommen hatten. Andere wiederum machten aus denselben Gründen ihrem Leben ein Ende. Größe hat somit nichts mit der Macht zu tun, welches auch das kleinste Detail der Polarität ausüben kann.

Es ist falsch wenn wir glauben die Liebe nicht verstehen zu können, wir sollten nur begreifen, dass wir nicht die herkömmlichen gelernten Elemente hineininterpretieren können.

Der Mensch sieht immer nur was er sehen will. Unternimmt er aber einmal den Versuch sein eigenes Ego in den Hintergrund zu stellen und die Bereitschaft an den Tag zu legen versucht, hinter den Kulissen die Wahrheit zu erkennen, wird er erkennen, dass alles so einfach ist wie ein Baby was das erste Mal bei der Mutter trinkt.

Das Geheimnis der Liebe ist die Bereitschaft zur Selbstlosigkeit. Vertrauen zu sich selbst, ebenso wie zu dem Menschen den man liebt. Sicher birgt dieser Gedanke auch gewisse Gefahren. Was wäre wenn der Partner diese „Gutgläubigkeit“ für sich ausnutzt? Doch kann man wirklich enttäuscht sein wenn man selbstlos ist? Selbstlosigkeit bedeutet nicht, dass man sich opfert und der Dummheit hingibt. Selbstlosigkeit ist keine Form der Schwäche. Selbstlosigkeit ist eine der größten Kräfte welche ein Mensch besitzen kann. Sie verlangt Verantwortung und Hingabe, verbietet aber Dummheit und Selbstzerstörung. Sie ist jene Kraft die uns vor Schmerz bewahrt.

Um jedoch eine objektive Einstellung zu diesem Begriff der Liebe zu bekommen, sollten wir uns darüber im Klaren werden, dass der Begriff Liebe nicht unbedingt etwas mit einer Lebenspartnerschaft zu tun hat. Das Wort Liebe umfasst eine weitaus größere Bandbreite als wir überhaupt ahnen.

Nehmen wir zum Beispiel den Begriff „Nächstenliebe“. Auch die Liebe zur Natur, die Liebe zu den Tieren oder Blumen beinhaltet jenes Gefühl. Auch das, was wir oftmals als Mitleid bezeichnen, setzt die Liebe zu jener Sache voraus. Selbst Dinge von deren Existenz wir nichts wissen oder jene Dinge nicht wirklich einordnen können, wie den Glauben zu Gott, Vertrauen auf etwas Höheres ist eine besondere Form der Liebe. Sogar bestimmte Situationen und Ereignisse lieben wir.

Allein an diesem relativ kleinen Beispiel können wir erkennen was der Begriff „Liebe“ wirklich alles beinhaltet. Nach meiner Meinung ist die Liebe die reinste Form der Ehrlichkeit.

 

 

2.  Kapitel

               Die Liebe ist also somit nicht an jene Dinge gebunden, welche wir in unserer engstirnigen Denkweise annehmen. Somit können wir also auch von der Erkenntnis oder dem Glauben, dass die Liebe nur dem Selbsterhaltungstrieb dient. Nein, Liebe ist wesentlich vielschichtiger und komplizierter als wir es auch nur im Entferntesten annehmen würden. Allein die Vielfalt der Formen der Liebe reicht für unser Denken in unermessliche Dimensionen.

Um an dieser Stelle diese Thematik ein wenig zu vereinfachen, bleiben wir bei jener Umschreibung der reinsten Form der Empfindungen, unabhängig von den Bezugspunkten. Wer wirklich liebt ist zu sich selbst uneigennützig und in seinem Denken und Handeln nur auf jenes Objekt ausgerichtet, welches er liebt.

Dennoch stellt sich hier umso mehr die Frage, wozu dann dieses Gefühl oder diese Einstellung vorhanden ist. Zumal wir diese Eigenschaft nicht nur bei uns Menschen beobachten können. Bei Tieren ist es nicht viel anders. Ich glaube sogar, dass es von gleicher Bedeutung ist und wir dies nur aus unserer Sicht, aus Unverständnis, falsch betrachten. Ich möchte sogar noch weiter gehen, obwohl ich mich mit dieser, meiner Meinung wahrscheinlich sehr weit aus dem Fenster lehnen.

Ich glaube, dass die Liebe eine der unerklärlichen Kräfte ist, die alles zusammenhält. So betrachtet ist die Liebe eine Kraft, welche alles im Universum durchflutet. Wahrscheinlich werden wir diese Zusammenhänge oder deren Sinn nie verstehen, da es uns einfach nicht bestimmt ist. Wenn dem so ist, und das glaube ich, sollten wir auch nicht versuchen weiter nach etwas zu suchen, dessen Sinn und Daseinsberechtigung wir niemals verstehen werden, da wir nur ein kleiner Teil jener Bestimmung sind.

Der Mensch sollte vielleicht beginnen zu begreifen, dass er nur ein kleiner Teil einer gesamten großen Symbiose ist und somit seine Aufgabe für welche er bestimmt ist, zu erfüllen hat. Diese Tatsache hat auch ihre Notwendigkeit. Würde der Mensch um alle Geheimnisse der Schöpfung wissen, so würde er bestimmt versuchen diese zu beeinflussen oder unter seine Kontrolle zu bringen. Wenn Sie den Werdegang des Menschen einmal ehrlich betrachten, so können Sie mir eigentlich nur recht geben. Da der Mensch, auch wenn er sich selbst gern in dieser Rolle sehen würde, sich als Maß aller Dinge sieht, würde ein solches Wissen und jenes daraus resultierende Verhalten nur zu einem Chaos führen, welches in dieser Schöpfung nicht vorgesehen ist. Der Mensch muss nun einmal seine eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren. Er ist bei weitem nicht das wofür er sich gern halten mag, nein er ist weiter davon entfernt als er sich jemals vorstellen könnte. So ist der Mensch nur ein Staubkorn in den Weiten der Unendlichkeit, was gekommen ist und wieder vergehen wird. So mag die Nachfolge schon lange bestimmt sein, da es keine Unterbrechung im Leben und deren Existenzen geben wird.

Sicherlich mögen Gefühle und Liebe bei jeder Spezies in erster Linie eine Rolle der Arterhaltung und somit des Lebens und sein Ablauf spielen, aber wir sollten nicht vergessen, dass jene Begriffe einen weitaus größeren Stellenwert haben. Sie mögen vielleicht für den gesamten Ablauf der Schöpfung, zumindest aus unserer Sicht, haben.

Mag es vieles geben, was wir Menschen nicht verstehen, aber versuchen uns zu erklären, wir können im Grunde nichts weiter unternehmen und einfach vertrauen, diese Tatsache wäre schon ein Fundament für die Liebe zur Schöpfung und darum geht es letztendlich.

Der Mensch sollte sich damit bescheiden, die Liebe mit all ihren Gefühlen, gleich ob glücklich oder schmerzhaft, anzuerkennen und einfach zuzulassen. Dabei sollte der Mensch jedoch nicht seine eigene Fähigkeit zur Liebe in Frage stellen oder sogar unterdrücken. Wahrscheinlich ist diese Erkenntnis und jenes Bestreben das Tor zur Glückseligkeit, und dies zu erreichen dürfte wohl schon das Schwerste sein, was ein Mensch, bei allen Schicksalsschlägen, erreichen könnte.

Der Mensch ist so betrachtet in seiner Entwicklung so weit vorgedrungen, da er nach meiner Meinung, einen Kontrollzwang hat. Ein solcher Kontrollzwang beruht aber auf der Grundlage der Angst. Alles was man nicht kennt und somit auch nicht beeinflussen kann erscheint uns gefährlich und wir sehen uns dieser Gefahr hilflos ausgeliefert. Dieser Umstand macht die Triebkraft der Forschung des Menschen aus.

Nun stellen wir uns einmal vor, es würde dem Menschen gelingen, die Liebe und deren gesamte Gefühle zu manipulieren oder nur teilweise zu beeinflussen. Beantworten Sie sich selbst die Frage, wohin dies führen würde, aber seien Sie ehrlich dabei.

Genau genommen ist der Mensch, so wie jedes andere Lebewesen, seine Gefühlen ausgesetzt. Selbst wenn er diese Gefühle kontrollieren wollte, so würde er feststellen müssen, dass ihm dieses Vorhaben nicht gelingt. So betrachtet sind wir eigentlich unseren Gefühlen stets ausgeliefert. Die hat einen positiven wie auch negativen Aspekt.

Positiv gesehen, haben wir so die Möglichkeit, entgegen unserem logischen denken die letztlich richtige Entscheidung zu treffen.

Negativ betrachtet, verleiten uns oftmals jene Gefühle zu Taten, zu denen wir ohne den Druck der Gefühle gar nicht imstande gewesen wären.

Doch was auch immer richtig sein mag, die Gefühle treffen letztendlich die Entscheidung der wir uns unterbewusst beugen werden. Selbst wenn wir also wollten, wir können uns unseren Gefühlen nicht entziehen, weder bewusst oder unterbewusst. Jene Gefühle bestimmen unser Leben. Sie lenken und leiten es.

Aber die große Frage ist doch, warum ist dem so?

 

 

 

3.  Kapitel

Um diese nicht leichte Frage nur annähernd zu beantworten bedarf es einige Erklärungen zuvor.

Hierzu begeben wir uns als erstes in Tierreich. Selbstverständlich werden wir hier die unterschiedlichstes Verhaltensmuster finden, welche wir auch nicht weiter analysieren wollen. Um der Wahrheit so nahe wie nur möglich zu kommen, nehmen wir uns jene Spezies welche dem Menschen in ihrem Verhalten doch sehr ähnlich sind.

Bei all jenen Tieren werden wir auch die Gefühle von Liebe und Trauer, sowie Schmerz vorfinden. Jedoch können wir beobachten, dass diese Gefühle scheinbar anderen Denkgesetzen unterliegen. Wenn also ein Herdentier, eine Mutter und ihr Junges von Raubtieren bedroht wird, so wird die Mutter ihr Junges mit all ihrer Macht verteidigen. Sie wird sich sogar selbst in Gefahr für ihr Junges begeben. Wenn aber die allgemeine Situation der Lage an einem bestimmten Punkt sinnlos erscheint, wird die Mutter loslassen. Das bedeutet, sie überlässt ihr Junges seinem Schicksal. Einen Prozess mit dem sich der Mensch, wenn überhaupt, nur sehr schwer identifizieren kann.

Sicher, wir wissen nicht ob die Mutter Trauer oder Schmerz für ihr Junges empfindet. Wir können aber davon ausgehen.

Als Forscher vor vielen Jahren eine Studie mit Menschenaffen machten, indem sie denen die Zeichensprache beibrachten, was auch gelang, und man sich auf dieser Ebene mir den Tieren unterhalten konnte, erfuhr man, wie sehr ein Gorillaweibchen über ihr verstorbenes Junges trauerte. Dieser Zustand hielt sogar über viele Wochen an. Eine Tatsache, die zum ersten Mal den Menschen zum Nachdenken angeregt hat, was er vielleicht Tieren antut ohne sich dessen bewusst zu sein.

So gibt es viele Beispiele, welche ich hier nicht alle aufzählen kann, da dies jeden Rahmen des Möglichen sprengen würde. Aber nur um einige Beispiele anzuschneiden, ein ähnliches oder gar identisches Verhalten hat man bei Walen, größeren Säugetieren in Herden, in Tierbeziehungen einer monogamen Partnerschaft beobachten können.

 Wir Menschen wissen noch viel zu wenig, um nicht zu sagen, so gut wie gar nichts, um ein eindeutiges befinden darüber beschreiben oder Verstehen zu können. Dennoch bleibt es ein fester Beweis, dass dem so ist.

Warum aber geben jene Tiere, nachdem sie die Sinnlosigkeit der Situation erkannt haben, auf? Diese Tatsache ist es nämlich was den Menschen vom Tier zu unterscheiden scheint.

Auch Tiere haben bestimmte Rangordnungen, insofern wie es sich hierbei um Herdentiere handelt, welche streng umstritten sind. Auch hier wird um die Vorherrschaft gekämpft. Und dennoch finden wir große Unterschiede im Verhalten zum Menschen. Ein Tier handelt begründet und nicht wie der Mensch nach gewissen Ideologien. Ein Tier wird wohl kaum versuchen, eine andere Art auszurotten. Ein Tier wird in seinem Kampf um die Vorherrschaft zu Töten bereit sein. Töten wird es nur, wenn sich dies nicht vermeiden lässt.

Der Mensch hingegen folgt anderen, ich würde es primitiven Denkweisen nennen.

In einem Krieg geht der Mensch grausamer wie kein anderes uns bekanntes Wesen vor. Der Mensch kann sogar ein gewisses Gefallen am Töten finden. Der Mensch wird seinem Alphawesen ohne Wiederspruch folgen und alle Anforderungen ausführen, was verlangt wird. Der Mensch ist durchaus im Stande sich der Situation so anzupassen, dass er sein eigenes Denken auszuschalten vermag und nur noch funktioniert.

Sogar, aus dem eigenen Antrieb heraus, wird er sich über Verbote und Regeln, welche Grausamkeiten einschränken sollen, hinwegsetzen. Ein Mensch kann zu einer Bestie werden, ein Tier jedoch nicht.

Selbst wenn wir diese Argumente nicht gern oder überhaupt nicht hören wollen, so ist dem dennoch so.

Kann es vielleicht daran liegen, dass ein Tier mit der Natur lebt und nicht nach weiterem strebt, der Mensch hingegen die Natur nach seinen Begehren zu beeinflussen, wenn nicht gar beherrschen will. So bricht der Mensch in seiner Natur alle Gesetze des Lebens in unseren Augen.

Der Mensch verhält sich, genau betrachtet, wie ein Virus. Es befällt seinen Wirt und vernichtet in durch seine Ausbreitung. Ist der Wirt aber vernichtet, so findet auch das Virus keinen Lebensraum mehr und stirbt selbst ab.

Mag man es für Möglich halten oder nicht, selbst diese Thematik hat etwas mit dem Thema Liebe zu tun. Liebe bedeutet auch in erster Linie Achtung.

Könnte es sein, dass sich alle anderen Lebensformen diese Achtung und somit Liebe zur Natur bewahrt haben, der Mensch hingegen seine Grenzen in seiner Machtgier schon lange überschritten hat?

In der Bibel, im ersten Buch Mose (Genesis) finden wir die Metapher von der Vertreibung aus dem Paradies. Wer diese einmal genau liest und auch darüber nachdenkt, der wird wahrscheinlich einen Ansatz einer Antwort bekommen.

Vielleicht sollte der Mensch sein Dasein noch einmal überdenken und sich ein wenig bescheiden. Liebe ist die größte Macht die wir kennen. Sie stellt sich sogar dem Tod in den Weg. Sie vermag vieles Unmögliche möglich zu machen, wollen wir wirklich eine solche Macht und Kraft in Frage stellen? Sie allein können es für sich entscheiden, es liegt in eines jeden Hände.

Georg Goetiaris