Goetia

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V Kapitel

 

 Zusammenfassung und Erkenntnis

 Erinnern wir uns noch einmal der Theorien und Möglichkeiten, sowie jener Spekulationen und die daraus folgenden Erkenntnisse, welche wir in den vorhergehenden Kapiteln angesprochen haben. Da, wie bereits in der Einleitung erwähnt, dies nur der klägliche Versuch ist, die nicht verbale Weisheit in Schrift und Wort zu fassen, sollten wir so manches wagen und jenen teilweise unverständlichen Vergleich auch nur als solchen betrachten. So kann nicht alles, was gesagt oder geschrieben wurde, auch von nur einer Person verstanden und umgesetzt werden. Ein jeder sollte in der Vielfalt der Beispiele seinen Schlüssel zur Erkenntnis finden um diese dann auf eigenen Wegen weiterreifen zu lassen.

So sollten wir, in unserer bisherigen Zusammenfassung folgende Erkenntnis erlangen. Wissen ist nicht gleich Weisheit, da nur der Weise ist, der auch sein Wissen versteht und richtig einzusetzen weis.  Diesen Zustand der Weisheit kann er jedoch nur erlangen, wenn er von allen bisherigen geglaubten Kenntnissen loslässt und sich nicht weiter jener illusorischen Scheinwelt des Fremd- und Selbstbetruges unterwirft. Zu dieser Scheinwelt gehört auch das Machtdenken. Jenes Machtbedürfnis nach was die meisten Menschen streben. Das Wissen um die Weisheit verleiht jene Macht, doch nur, wenn man sich zwar dieser Macht bewusst ist, sie aber nicht in diesem Sinne gebraucht oder anwendet (so wie die Frucht des Baumes der Erkenntnis im Paradies). Die Macht dient nicht dazu, jene „Göttliche“ Vorhersehung der Naturgesetzmäßigkeit zu beeinflussen oder gar zu verändern. Die Erkenntnis zu erlangen und zu verstehen und damit mit jenem Machtpotential konfrontiert zu werden, welches nicht als Besitz sondern nur der Endscheidungskraft jener Vorhersehung des Handelns im Sinne der Naturgesetzmäßigkeit dient. Dieses in Demut zu begreifen sowie zu leben, ist der einzige Weg zur wahren „Erleuchtung“. Wirkliche Weisheit zu erlangen und über die daraus resultierende Macht zu verfügen ohne sie im menschlichen nutzbringenden Denken einzusetzen, ist die voraussetzende Tugend des wahren Meisters.  Ohne dieses Wissen und die selbstverständliche Bereitschaft, in diesem Sinne zu handeln, ist der Weg zur Erleuchtung und damit zum Meister ohnehin versperrt und somit unmöglich. Sie sehen also selbst hierbei jenen immer wiederkehrenden Kreis der sich vollzieht und nahtlos, das bedeutet übergangslos, schließt.

 

VI Kapitel

 

Religionen, Götter und Dämonen

 Seit Beginn der Menschheit ist derselbe auf der Suche nach den vielen Antworten des für ihn Unerklärbaren. Vielem was man in grauer Vorzeit, durch Unwissenheit mit Angst begegnete, ist in unserer Zeit wissenschaftlich bewiesen und belegt. Wir belächeln jene frühe Angst und ordnen das daraus entstandene Handeln sowohl Denken als Aberglaube ein. Doch hat sich in Wirklichkeit bis zum heutigen Tag nichts daran geändert. Die Wissenschaften konnten zwar einige Fragen beantworten, aber aus den Antworten warfen sich stets neue Fragen und damit Verunsicherungen auf. Auch wenn wir es nicht zugeben wollen, wir sind noch immer auf dem gleichen Wissensstand wie am Anfang, zumindest was das Prozentual betrifft. Wissenschaftliche Erforschungen und deren Antworten warfen nur weitere Fragen auf. So gesehen sind wir noch immer der Neandertaler von damals, wenn vielleicht auch nur Unterbewusst und mit modernen Strukturen.

Der Beweis hierfür ist eindeutig. Je nach Kultur und Herkunft folgen wir den Worten bzw. Mutmaßungen von Religionen und Kulten. Das bedeutet, wir leben in dem Glauben an etwas, was wir weder sehen oder in irgendeiner anderen Form bzw. Weise wahrnehmen können. Wir unterwerfen uns sogar den Dogmen jener verschiedenen Glaubensformen, wobei wir mit dem Begriff „Glauben“ genau den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Wir glauben nur. Wir glauben ohne jeden wissenschaftlichen Beweis. Noch keiner von uns hat jemals einen Gott, einen Teufel oder Dämonen, geschweige eine Engelsgestalt gesehen oder ist einer solchen begegnet. Sicher werden jetzt einige behaupten, dass es das Wunder solcher Erscheinungen schon gegeben hat und diese sogar dokumentiert sind. Aber ich frage Sie, gebe es für derart Wunder oder Erscheinungen wirklich auch nur einen einzigen wirklichen Beweiß? Würden wir nur einer dieser Behauptungen Glauben schenken, so müssten wir allen Mythen das Recht auf Existenz zusprechen. Nein, dieses tun wir nicht. Wir führen sogar Glaubenskriege um den eigenen Glauben, der letztlich von unserer Mentalität, unserer Herkunft sowohl unserer Erziehung, in seiner Art und Überzeugung abhängig ist. So streitet jeder Mensch um seinen religiösen Glauben und seiner damit verbundenen Überzeugung, obwohl KEINER jemals einen wirklichen Beweis dafür erhalten hat. Es lässt sich hierbei erahnen, dass all diese Mythen, Religionen und andere okkulte Glaubensrichtungen nichts weiter als so genannte Krückenfunktionen oder Gehhilfen sind, um dem weltlichen Leben einen Sinn zu geben, damit nicht alles, was wir an Leid, Schmerz und Niederlagen erleben umsonst gewesen ist. Diese Tatsache lässt sich sehr gut an einem Beispiel nachvollziehen. Mythen und Religionen wurden stets der Zeit und ihr geschichtliches Geschehen angepasst. So glaubten im Altertum, wo das Kriegshandwerk noch sehr verbreitet war und schon fasst zum Alltag zählte, dass nur ein Krieger, welcher in der Schlacht einen heldenvollen Tod gestorben ist, zu den „Göttern“ kommt und dort mit an ihrer Tafel sitzen dürfte um sich dort den paradiesischen Dingen zu erfreuen. Allein schon diese Auffassung sowie Vorstellung lässt uns erkennen, dass Mensch und Götter im Glauben nicht nur optisch einander gleich sind, sondern auch in ihrem Verhalten, ihren Ansprüchen und Bedürfnissen. Ein Bild, welches nicht im Geringsten mit der Natur und ihren wahren Gesetzmäßigkeiten der Schöpfung auch nur im Entferntesten vereinbar ist. Dennoch sind derartige Mythologien den damaligen Weltreligionen zuzuordnen, die sich teilweise über Jahrtausende gehalten haben, und wenn wir ehrlich sind, auch heute noch ihre Anhänger hat, und diese nicht zu wenig. Schon immer war der Mensch vernichtend. Nicht nur anderen gegenüber sondern auch sich selbst. Und schon immer suchte er nach einer Entschuldigung, ja sogar nach einer Belohnung für dieses, im Sinne der Natur doch sehr merkwürdiges Verhallten. Er belohnte sich für das Leid was er anderen und sich selbst zufügte in seinem Glauben. Ein Gedanke, der uns eigentlich sehr merkwürdig und befremdend erscheinen sollte. So glaubt der Mensch nun einmal nur das was er glauben will, und dieser Glaube richtet sich einzig nach den Vorteilen und Vorzügen die er darin für sich sieht. So kommt es, dass wir das Eine zu glauben strickt ablehnen (mit dem Vorwand, dass es hierfür keine wissenschaftlichen Beweise gibt) und dem Anderen (für den es ebenso wenig an wissenschaftlichen Belegen gibt) stimmen wir hingehungsvoll zu. Es ist immer wieder bemerkenswert zu erkennen, wie weit der menschliche Selbstbetrug geht.

Da wir gerade bei dem Begriff „Glauben“ sind, möchte ich an dieser Stelle zuerst einmal deutlich zu verstehen geben, dass ich keine Religion falsch finde oder gar ablehne, ganz im Gegenteil, in ihnen stecken die verborgenen Wahrheiten nach denen wir suchen. Was ich jedoch ablehne ist das, was der Mensch aus diesen alten weisen Überlieferungen für sich selbst daraus macht oder gemacht hat. Aber was ist GLAUBE?

Der Glaube offenbart sich, indem wir etwas annehmen oder akzeptieren, für was es keine Beweise oder andere Bestätigungen gibt. Gäbe es diese, so würde man nicht „glauben“ sondern „wissen“. So ist es im Grunde genommen eine Kombination von Selbstüberschätzung und Fehlinterpretation der alten überlieferten Weissagungen, welche uns die wahren Geheimnisse nicht erkennen lassen. Religionen und okkulte Glaubensrichtungen sowie Mythen welche sich allein zum Nutzen der Menschen gewandelt haben, sind der Grund für jenes Trugbild was wir schon seit vielen tausend Jahren von der Göttlichen Schöpfung haben. Es müsste doch eigentlich jedem einleuchten, dass es mehr als vermessen ist, im Sinne der Größe und Unendlichkeit des Universums, die Schöpfung der Natur als etwas zu betrachten, was des Menschen Abbild entsprungen sein sollte. Aber dennoch steckt ein kleiner Funken Wahrheit hinter der ganzen Sache. Es ist schon eine Fehleinschätzung, glaubt der Mensch die Göttliche Vorhersehung sei seinem optischen Ebenbild gleich. Betrachtet man jedoch die Wahrheit, dass es hierbei um das Göttliche Prinzip geht, welches in jedem Ding und jeder Kreatur gleich ist, egal ob im Großen oder Kleinen, so können wir ebenso von uns wie vom gesamten Universum ausgehen. Das absolute Monomentale ist in genau derselben Art im kleinsten aller Dinge enthalten. Die Wahrheit, um es einmal deutlich zu sagen, liegt direkt vor unseren Füßen, ja wir bewegen uns darauf und sie steckt sogar in uns, in jeder unserer Zelle und noch weit darunter. Wir tragen jene Wahrheit und damit jede Antwort in uns, wir müssen sie nur erkennen. So sind wir stets auf dem richtigen Weg der Erkenntnis, nur suchen wir in den unerreichbaren und damit für uns falschen Dimensionen. Es ist das ewige trachten des Menschen nach dem Großen in seinem Materialismus, was uns die Erkenntnis um die Wahrheit verschleiert. So ist der Weg zwar der richtige, nur suchen wir in der für uns verkehrten Richtung, denn das Göttliche, jene Naturgesetzmäßigkeit ist in allem vollkommen identisch vorhanden.

 

VII Kapitel

 

Leben und Tod

Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt

 

     Das Leben und der Tod. Zwei Begriffe die sich nicht in ihrer Materie vereinbaren lassen, oder nur der Begriff eines Zyklus, welcher in seiner Einzigartigkeit den Kreislauf von Anfang und Ende in der Unendlichkeit schließt? Eine Frage, die sich die Menschheit wohl seit ihrem Bestehen stellt. Eine Frage, auf die es scheinbar keine Antwort zu geben scheint, da jene Begriffe für den Menschen symbolisch für die Vergänglichkeit stehen. Was der Mensch hier optisch wahrnimmt, ist der Beweis für das Entstehen und Vergehen der greifbaren Materie. Und doch glaubt er seit jeher an ein Leben nach dem Tod.

Zu jeder Zeit, jeder Epoche, in jeder Kultur und Religion ist dieser Glaube in den unterschiedlichsten Formen und Vorstellungen vertreten. Jede nur denkbare Kultur hat ihre eigene Überzeugung von dem genauen spirituellen Ablauf des Sterbevorganges und des so genannten Leben nach dem Tod. In einigen Kulturen und Religionen wurde dieser Werdegang sogar in Wort und Schrift dokumentiert. So gibt es eine wahre Vielzahl an verschiedenen „Totenbüchern“. In diesen Büchern wird in verschiedenster Weise der Werdegang des Sterbens und dem „Danach“ festgelegt. Obwohl sich jene Kulturen und Religionen dieser Schriften oft sehr voneinander Unterscheiden, ist es doch erstaunlich, wie viele Übereinstimmungen es bei diesen Theorien gibt. Aber ganz gleich, wie einsichtig diese Aussagen auch erscheinen mögen, es ist nur Spekulation. Spekulation durch die Mystik des Glaubens, abhängig von Kultur und Religion. Diese zwei elementaren Einflüsse formen des Menschen Glauben und erziehen diesen in die jeweilige Richtung jener kulturellen Überzeugung. Selbst die Erkenntnisse im laufe der Zeit und deren Fortschritte, konnten am grundlegenden Muster dieser kulturellen Überzeugungen nicht viel verändern.

 Aber was bedeuten diese zwei Begriffe nun wirklich? Sind sie ein und dasselbe oder Gegensätze? Auch wir können uns hierbei leider nur auf Spekulationen stützen. Denkanstöße in Wort und Schrift, welche der Erkenntnis der Wahrheit so nah wie nur möglich kommen. Wie Sie diese Erkenntnis für sich selbst umsetzen bleibt Ihnen überlassen. Ein jeder muss seinen eigenen Pfad der Erkenntnis zur Wahrheit auf seine eigene Weise begehen.

 Tod und Leben, Sein und Nichtsein, sichtbar und unsichtbar, worin liegt der Unterschied? Gibt es einen Unterschied? Ist der Tod wirklich das Ende? Fragen über Fragen. Ich glaube, um die Frage um das Leben beantworten oder verständlich machen zu können, müssen wir uns zuerst mit dem Tod beschäftigen.

Wie ich bereits erwähnt hatte, gibt es in vielen Kulturen so genannte „Totenbüchern“. Schriften in denen genau festgelegt ist, was sich nach dem Ableben eines Menschen abspielt. Wie er die irdische Welt verlässt und die Schwelle zum Totenreich überschreitet. Wie jenes Totenreich beschaffen ist und wie sein „Leben“ nach dem Tod aussieht. Jede Kultur, jede Religion, selbst jene die keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber führen, haben eine genaue Vorstellung vom „Totenreich“. Bei allen Völkern und Kulturen weichen jene Vorstellungen oftmals sehr stark voneinander ab. Selbst bei Religionen, die sich über Jahrhunderte weiterentwickelt haben kommt es bei gleicher Religion oft zu erheblichen Veränderungen der Überzeugung um den Werdegang des Sterbens und den darauf folgenden Eintritt ins Reich der Toten. Und dennoch, vielleicht ganz unbemerkt haben all diese Schilderungen, jene Überzeugungen und Vorstellungen eines gemeinsam. Zu jeder Zeit, auf allen Kontinenten und in allen Kulturen, waren sich die Menschen seit jeher in einer Sache einig, „das Leben nach dem Tod“.

Für keinen Menschen war der Tod, so schrecklich wie er uns auch manchmal erscheinen mag, und bei all der Trauer um den Verstorbenen, das wirkliche Ende. Was also bedeutet für den Menschen der Tod? Er ist in allen Büchern, Schriften und Überlieferungen nichts weiter als der Abschied von allem Irdischen.

So betrachtet, ist der Tod nichts weiter als der Zustand einer Veränderung des Lebens in seiner Form und dessen Erscheinung. Was aber verbirgt sich hinter diesen Zuständen, welche wir als Leben und Tod bezeichnen.

Betrachten und Analysieren wir zunächst erst einmal den Zustand des Lebens, so wie wir diesen erleben und jene Kraft, die wirklich dahinter zu stecken scheint. „Was ist Leben“? Auf welche Art und Weise begegnen wir unser Leben und wie offenbart es sich uns?

Mögen sich diese Fragen auch sehr komplex anhören, so sind die Antworten darauf doch nicht so schwer verständlich wie wir es vermuten.

An erster Stelle steht der Betrachter des Lebens, welches gerade im Begriff ist, sich zu personifizieren, sozusagen zu „entstehen“.

Die Geschichte der Wahrnehmung des Geschehens beginnt fast immer gleich. Eine Frau bemerkt auf Grund verschiedener körperlicher Veränderungen, oder erfährt von ihrem Arzt, dass sie schwanger ist. In den meisten Fällen bekommt daraufhin auch der Mann (meistens der Vater des Ungeborenen) die Nachricht, dass er Vater wird. Zwei Menschen erleben die Entstehung eines „neuen Lebens“.

Um auf weitere Einzelheiten einzugehen, wie sich jenes Kind entwickelt usw., ist für uns nicht weiter wichtig, wobei ich auch voraussetze, dass jeder von Ihnen hierüber über genügend Kenntnis verfügt.

Was vielmehr interessant und wichtig erscheint ist die Tatsache, dass der Mensch das Leben erst in dem Augenblick als solches anerkennt, indem es materiell sich zu erkennen gibt. Was oder wo aber bitte was das Leben denn vor seiner Materialisierung?

Dies ist genau die Stelle an der wir die Wahrheit, die Erkenntnis sich offenbaren lassen sollten. Was aber ist die Wahrheit? Was ist jene Erkenntnis welche uns eine Erklärung geben soll, eine Erklärung, die sich jedoch nicht in Worte fassen lässt?

Für uns, die wir hier auf Erden in allem den Dualismus erkennen, jene Zweiseitigkeit der Dinge, ist es nicht nur sehr schwer sich vorstellen zu können, dass alles nur ein Ganzes ist, ein Ganzes ohne Anfang und Ende. Etwas, dass niemals begonnen hat und niemals enden wird. Also kein Dualismus, kein Anfang und kein Ende, nur Sein. So gibt es auch, vorausgesetzt wir gehen im gesamten Geschehen nicht stets von unser eigenes Interesse aus, weder gut noch böse, weder „sinnesgemäß“ schwarz noch weis. So betrachtet ist das Leben ein Teil des Todes, oder der Tot ein Teil des Lebens.

Tod und Leben, eine Energie, ein „Kraftfeld“ welches sich in einer Vielfalt von Erscheinungen zu erkennen gibt. Diese Erscheinungen bezeichnen wir als Lebensformen. Lebensformen, die aus unserer Perspektive jedoch mit dem Tod der Vergänglichkeit unterliegen, eine Vergänglichkeit die es nicht gibt. Mögen sich Lebensformen auch verändern, die unerschöpfliche allgemeine Kraft des Lebens bleibt stets die gleiche.

Von dieser Weise her betrachtet bekommt der Begriff von der Unsterblichkeit einen ganz anderen Sinn. Unsterblichkeit, Elixier des ewigen Leben, der Heilige Gral, all diese Dinge oder Begriffe verbinden wir Menschen automatisch mit der Vorstellung von ewiger Jugend, keinen Alterungsprozess sowie das stetige Vorhandensein in unserem Körper, in Fleisch und Blut. Aber was hat es mit dem ewigen Leben in Wirklichkeit auf sich. Wieder einmal kommt uns hier unserer sichtbarer Dualismuss in die Quere. Wir denken nur an die Aufrechterhaltung der uns bekannten, sichtbaren Materie. Nicht altern, ewig im derzeitigen Körper verweilen. Im eigenen Materialismus die Zukunft und deren Nachkommen überdauern. Was für ein egoistisches uns irrtümliches Denken. Nein, das Leben ist etwas ganz anderes. Ich bin sogar der Überzeugung, dass die Verkettung verschiedener Lebensformen den Kreis des Lebens schließt und somit ein ewiges darstellt.

Wie soll man nun diese Theorie verstehen? Hier kommen wir noch einmal auf die alte Frage zurück: „Was war zuerst da, das Ei oder die Henne“? Leben, so wie wir es verstehen und bezeichnen entsteht, einmal einfach ausgedrückt, aus zwei Komponenten. Dem Ei und dem Samen. Der Samen befruchtet das Ei, indem daraufhin eine Zellteilung entsteht, welche das künftige Leben erschafft. Bis an diesem Punkt sind wir uns, so hoffe ich, alle einig. Doch was ist zuvor mit dem Samen oder dem Ei? Nur weil diese allein keine solche Zellteilung hervorbringen sind sie doch nicht automatisch ohne Leben. Wer schon einmal Spermien (menschlichen oder tierischen Samen) unter dem Mikroskop gesehen hat, konnte dabei betrachten, wie eine jede Samenzelle sich bewegt, mit dem Ziel das Ei zu befruchten. Selbst in diesem Mikrokosmos spielt sich ein Wettlauf um das Überleben ab, da nur die stärksten Spermien es schaffen, bis zum Ei vorzudringen. Es stellt sich doch hierbei die berechtigte Frage, ob wir diese Spermien (sie bewegen sich und verfolgen ein bestimmtes Ziel) nicht auch den Lebewesen zuordnen sollten? Das Ei hingegen ist für uns schon unverständlicher. Es kann sich allein nicht bewegen und auch nicht verändern. Dennoch trägt es alle Voraussetzungen und Erbanlagen des Lebens in sich. Uns sind eine Menge Lebewesen bekannt, die sich nicht bewegen können und dennoch zu den Lebewesen gezählt werden. Und die Spermien, sie bewegen sich und verfolgen sogar ein uns bekanntes Ziel. Und doch behaupten wir, dass erst aus diesen beiden Komponenten ein Leben entstehen kann. Aber was ist dann mit jenen zwei Komponenten? Sind diese bis zu ihrem Zusammentreffen leblos? Kann aus zwei leblosen Dingen ein lebendes Objekt entstehen? Und wenn ja, wie ordnen wir dann diese beiden leblosen Objekte ein? Eine schier unlösbare Frage und doch so einfach, dass man die Antwort nicht erkennt. Es ist das Zusammenwirken eines jeden einzelnen Objektes, egal wie groß oder wie klein, das Zusammenwirken aller Lebensformen bis sich der Kreis in seiner Unendlichkeit schießt. Erst im Sinne dieser Symbiose erkennen wir das, was wir als Leben bezeichnen.

Es ist aber genau diese Vielfältigkeit an wirkliches Leben innerhalb jener universellen Symbiose, die den Zustand ausmacht, den wir als wahres Leben im Sinne unseres Denkens und Glaubens bezeichnen.

Wir „leben“ auf der Erde, einem Planeten in unserem Sonnensystem. Im Vergleich zum Universum noch nicht einmal von der Größe eines Sandkornes in der Wüste. Dennoch behauptete der Mensch bis vor kurzem (viele tun dies heute noch), dass das Leben in unserem gesamten Kosmos nur auf diesen einen unscheinbaren Planeten möglich ist. Ausschlaggebend für diese Behauptung ist die Tatsache, dass wir wieder einmal von unserer Natur und dem was diese benötigt, ausgegangen sind. Nun, jenes egoistische Denken soll aber hier, in diesem Augenblick der Erklärung nicht von Bedeutung sein. Ich möchte mit diesem Beispiel auf das Zusammenwirken der Verkettung von Lebensformen und Zyklen deutlich machen, dass eben erst diese Art von vielen Verkettungen das Leben auf unserer Erde ermöglichen, und nicht nur allein die Befruchtung einer Eizelle durch eine Samenzelle.

Zwar erkannte der Mensch schon vor langer Zeit welche Bedeutung die Umlaufbahn der Erde um die Sonne hat. Auch erkannte er die damit verbundenen klimatischen Bedingungen die ein Leben für unsere Begriffe auf der Erde erst möglich machen und das wir auf keinem anderen Planeten unseres Sonnensystems leben könnten. Aber es dauerte sehr lange, bis der Mensch auch die sensiblen Vorgänge auf unserer Erde erkannte, die letztlich für Klima und Atmosphäre, und somit für unser „Leben“ zuständig sind. Mit jener heutigen Erkenntnis darum, steckt der Mensch aber mit all seinem Wissen noch in den Kinderschuhen und beginnt gerade erst das Laufen zu erlernen. Hat es doch viel Zeit gebraucht um zu begreifen, dass wir Menschen nicht achtlos mit der Natur und den Reserven unseres Planeten umgehen können, ohne ein Unheil ohne gleichen zu verursachen. Erst in jüngster Zeit begann der Mensch die Vielfältigkeit des Zusammenwirkens der Elemente zu erkennen und langsam auch zu verstehen.

Unser Überleben, ja wenn nicht gar das gesamte Überleben auf dieser Erde hängt von unendlich vielen, auf sich sorgfältig abgestimmten erdlichen Vorgängen ab. So betrachtet könnte man meinen, die Erde sei ein in sich geschlossenes Biotop, aber diese Annahme stimmt auch nicht, da wir auch von der Vielfalt an Einwirkungen kosmischer Art abhängig sind. So greift ein Rad ins andere.

Nun besteht aber die begründete Annahme, dass diese, seien es die erdlichen wie auch die kosmischen Vorgänge, wiederum regelmäßigen Vorgängen der ständigen Veränderungen unterliegen. Dies hätte zur Folge, dass sich unsere Erde in einem unaufhaltsamen Vorgang der Veränderung befindet, wobei sie stets zum ursprünglichen Ausgangspunkt zurückkehrt, was immer jener Punkt auch gewesen ist. Wieder einmal schließt sich hier ein Kreis, ein Kreis ohne Anfang und ohne Ende. Es ist eben nur eine Frage der Dauer (ich benutze den Begriff Zeit absichtlich nicht, da dieser relativ und nicht wirklich existent ist) wann die Erde sich von allem Ballast befreit und nach langer Dauer der Regeneration zu einem neuen paradiesischem Planeten erstrahlt. Ein Planet, auf dem es dann entweder den gleichen Zyklus der Evolution oder aber eine vollkommen neue Spezies als Anfang gibt, aus der sich dann wiederum eine weitere Evolution entwickelt.

Ziehen wir all diese Aspekte des Wissens und der Spekulation zusammen, so müssen wir zwangsläufig erkennen, dass wir das Alter unserer Erde nicht wirklich kennen können. Es werden nicht nur die Eiszeiten gewesen sein, welche das Bild unserer Erde formten. Hat es diese Eiszeiten gegeben, so kann es auch immer wieder zu Überhitzungen, Wüstenzeiten und vulkanische Katastrophen, deren Ausmaß wir nicht einmal erahnen können. Es ist so wie es ist, die Erde als Planet, so wie jeder andere Planet oder Stern, so wie jeder Stein, alles lebt.

Das Leben, oder besser bezeichnet, dass was wir als Leben allgemein betrachten ist nicht jene Kraft welche mit dem Zerfall ihres „Trägers“, ihres materiellen Wergzeuges, in dem sie sich entfaltet um ihre bestimmte Aufgabe erfüllen zu können, auch vergeht. Sie entschwindet zwar, geht aber dennoch nicht verloren sondern integriert nur zurück in jenen Urzustand, jene „Ursuppe“ aus der sie gekommen war und schon immer vorhanden gewesen ist. Um es zum ixten Male zu erwähnen, Jene Kraft „Leben“ war schon immer vorhanden und wird es auch immer bleiben. Diese Kraft formt nicht nur den Menschen und andere veränderliche oder bewegliche Individuen, sie formt und gestaltet das gesamte Universum und alles was noch darüber stehen mag, wobei es ganz gleich ist, in welchem augenblicklichen Zustand sich dieses gerade befindet. Das Leben ist die Kraft, welche den Pulsschlag unseres Kosmos antreibt.

Was aber ist nun jenes Phänomen, welches wir mit „Tod“ bezeichnen? Jener Zustand, der alles leblos erscheinen lässt? Wir haben es bereits mehrmals besprochen, der Gesichtspunkt des extremen Dualismus, jener streng von einander geteilten Gegensätzlichkeit existiert nicht. So ist jener Zustand, den wir als Tod bezeichnen nichts weiter als ein Teil eines sich vollziehenden Vorganges welcher, die Urkraft des Lebens neu aufteilt um das Gleichgewicht der göttlichen Natur zu erhalten. Jener Vorgang welcher durch seine Bewegung (die sich ständig vollzieht) die Energie des „Lebens“ garantiert.

Es verhält sich wie bei einer chemischen Reaktion, wobei zwei miteinander verbundenen Elemente wieder in ihren Ursprung, ihre Reinheit zurückversetzt werden. Hier beobachten wir genau das gleiche Prinzip. Im Grunde verhält es sich so, dass wir unsere Aufmerksamkeit nur auf den Ablauf des chemischen Prozesses richten. Es scheint fast so, als würden uns die Zustände des Vorher und Danach gar nicht interessieren, nur der im Augenblick vorherrschende Zustand ist für uns maßgeblich. Ein Verhalten, eine Denkweise welche nur eine Täuschung hervorbringen kann, in keinem Fall aber die Wahrheit preisgibt.

Es ist somit doch, jedenfalls was unser Dasein betrifft, ein zeitliches Problem. Die Dauer unserer Lebenszeit lässt uns keinen Spielraum um in so immensen Dimensionen zu Denken und zu Erkennen. So steht dem Menschen in all seinen Forschungen für die daraus folgenden, erhofften Erklärungen nur ein Zeitraum zur Verfügung, der für die universelle Natur noch nicht einmal ein Wimpernschlag darstellt. Aus dieser beschriebenen Sichtweise ist es natürlich kaum möglich oder denkbar, dass der Mensch, sich auch nur annähernd ein Bild von der Wahrheit der Erkenntnis machen kann, jene Erkenntnis, dass schon immer alles vorhanden war was da pulsiert.

Leben und Tod sind ein einziger pulsierender Ablauf, bei dem NICHTS verloren geht. Ebenso wie der Wachzustand und der Schlaf, die Aufregung und die Entspannung, Kommen und Gehen, zwei Gegensätze die erst zusammen ein Gesamtes ergeben. Ein Gesamtes, das trotz seiner ständigen pulsierenden Eigenschaft der Gegensätzlichkeit nichts wirklich verändert oder beeinflusst.

Lassen wir uns nicht täuschen, das Leben hat ebenso wenig wie der Zustand des Todes, mit der uns sichtbare Vergänglichkeit des Materealismus zu tun. Jene Materie welche für uns sicht- und greifbar ist, stellt nur das Werkzeug da, durch welches sich das gesamte Leben mit all seinen Zyklen verwirklichen kann. Dieser Zustand gilt für alle Bereiche aller Universen und war, in seiner Kraft und Schöpfung schon immer Vorhanden. Nicht in der Materie sondern in der so genannten Antimaterie finden wir im Feinstofflichen unsere Erkenntnis.

 

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