Goetia

Seite 7

 

VIII Kapitel

 

Vom Leben zum Tod

Ein Übergang der Veränderung einer anderen Ebene

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt die Menschheit wahrscheinlich seitdem es sie gibt. Und wenn ja, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, wie mag dieses dann beschaffen sein?

Hier müssen wir noch einmal eine kleine Rückschau halten und uns in Erfahrung bringen, was wir bislang über die Begriffe von Leben und Tod erfahren haben. Wenn Sie die vorherigen Kapitel noch einmal überflogen sind oder diese sich noch deutlich in Ihrer Erinnerung befinden, dann dürfte die folgenden Beschreibungen kein allzu großes Hindernis darstellen.

Das Leben, was immer es auch sein mag, hat jenen Zeitpunkt erreich um dem ihm zugeordneten Werkzeug zu verlassen. Um diese doch eher sehr schwere Beschreibung etwas leichter zu formulieren, der Mensch tritt an die Schwelle des Todes und stirbt. Diese Tatsache kann sich in vielerlei Hinsicht vollziehen, egal ob es sich um einen Unfall handelt, ob es auf der Basis einer Krankheit beruht oder einfach nur altersbedingt ist, alle Zustände haben doch eines gemeinsam, die Energie des Lebens verlässt unseren Körper. Jenes Objekt, von dem wir glaubten, wenn wir dieses gut Pflegen und immer in bestem Zustand halten, es uns diese mystische Kraft des Lebens lange Zeit erhält, wir aufgrund der Pflege dieses Körpers „Zeit“ gewinnen können, zeigt sich hier das erste Mal als Trugschluss. In diesem Zustand, während jenes Prozesses des „Sterbens“ werden wir gezwungen unseren, ach doch so heiligen Körper; als nichts anderes zu sehen als das was er ist, „WERKZEUG“.

Dieses Werkzeug „Körper“ hat zudem, mit dem wirklichen Werkzeug, so wie wir es kennen eines gemeinsam. Es ist in einer großen Vielfalt vorhanden. In den verschiedensten Arten für die verschiedensten Arbeiten. Ein jedes ist aber für seinen Zweck unverzichtbar, soll das Resultat der Arbeit vollkommen sein.

Betrachten wir einmal diesen Vergleich, so müssen wir einsehen und auch zugeben, dass jede Art von Leben, jede Spezies den gleichen Wert hat wie wir selbst. Ich weis ganz genau, dass es nicht leicht fällt diese Tatsache zu akzeptieren, wer gibt schon gern zu, dass er nicht mehr und nicht weniger Wert ist als ein Wurm oder ein Käfer, und dennoch ist es so.

Sei es im Mikrokosmos oder im Makrokosmos, jedes Individuum wird von der gleichen Kraft des Lebens erfüllt, hat sogar den gleichen Anteil an Leben in sich. Das bedeutet, dass eine Ameise ebensoviel Lebensenergie in sich hat wie ein Elefant. Es kommt nicht auf die Größe an, auch nicht auf die Dauer der allgemeinen Lebenserwartung, alles ist im Universum gleich. Hier besteht zum ersten Mal die Möglichkeit den Begriff von Raum und Zeit zu vergessen und als nichtexistent zu erkennen. Was wir auch immer an Raum und Zeit gesehen haben, es ist jene selbsterdachte Tatsachen, die wir von uns, von unserem Werkzeug und dessen angebliche Qualität abhängig gemacht haben. Der Mensch, das Maß aller Dinge. Die beherrschende Maschine. Uns selbst wie im Spiegel betrachtend um das zu bewundern was wir sehen. Sehen oder betrachten wir eine Maschine oder ein Werkzeug, so erkennen wir noch lange nicht seine Hintergründe, seine Gefahren die es in sich birgt und die ausführende Kraft und Intelligenz die es bedient. So, und genau so verhält es sich mit der Ansicht des Menschen. Und solange er auf diese Ansicht beharrt und nicht zur Einsicht bereit ist, solange wird ihm die Erkenntnis der Wahrheit verborgen bleiben.

Wenden wir uns aber wieder unserer eigentlichen Frage zu. Wenn Leben und Tod eines sind, wenn diese Gesetzmäßigkeit im gesamten Universum besteht und für alle das Gleiche bedeutet, wie vollzieht sich dann jener uns doch so suspekte Vorgang des Sterbens, jener Wechsel von dem einen Bereich in den anderen und wie kommt es zur so genannten Wiedergeburt und wo Verweilen wir in jener Zeit, welche Stufen des Seins durchlaufen wir?

Um die Frage auf ein verständliches Niveau zu bringen, Was geschieht mit uns, wohin gehen wir, wo und wie verweilen wir und woher bzw. als was kommen wir zurück? Was geschieht alles von dem Augenblick an, indem wir unseren letzten Atemzug aushauchen? Was ist entscheidend und wer entscheidet? Wer ist überhaupt wer?

Die verschiedenen Religionen und ihre heiligen Bücher haben dafür eine jeweils auf den Menschen abgestimmte Erklärung welche ihm auch in seinem Hochmut gerecht wird und obendrein leicht und einsichtig zu verstehen ist.

Die Wissenschaft wiederum macht es sich nicht ganz so leicht, sie stellt so gut wie alles in Frage, ohne eine wirkliche Alternative dafür anzubieten. Sie berechnet, vergleicht, erstellt Hypothesen, vermutet und spekuliert. Immer wieder werden wir hier mit den neuesten Erkenntnissen konfrontiert, stets mit den aktuellsten Thesen versorgt, wobei eine wirkliche und nachvollziehbare Antwort noch nicht einmal im Ansatz vorhanden ist. Selbst die Totenbüchern alter Kulturen sind hier wahrscheinlicher und verständlicher als jene Augenwäscherei.

Doch wollen wir uns nicht die Blöße geben und uns in jene Reihe dieser Spekulanten stellen. Sicher gibt es für das was wir als Wahrheit vermuten ebenso wenig Beweise wie für alles andere, da uns die Worte, jene Sprache fehlt um jene Erkenntnis zu erklären. Und doch wollen wir uns bemühen, mit den uns verbleibenden bescheidenen Mitteln die Wahrheit so verständlich wie nur möglich zu machen.

Der Vorgang des Sterbens

Wir wollen hier nicht noch tiefer in den Bereich des Schicksals gehen und für unseren Zweck die einfachste Art des Sterbens wählen. Ein Mensch hat ein bestimmtes Lebensalter erreicht. Ein Alter von dem man ausgehen kann, dass sein Körper verbraucht ist.

Wir haben hier also einen Menschen der ein hohes Lebensalter erreicht hat und dessen „körperliche Kräfte“ nun langsam schwinden. Die Organe sind verbraucht und können, trotz der ihnen noch immer zur Verfügung stehenden Lebenskraft, ihre Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen. Die Knochen haben sich aufgebraucht und sind, wie die Gelenke verschlissen. Was daraus resultiert ist in den meisten Fällen Schmerz. Ein Schmerz der unsere Lebensqualität drastisch einschränkt und so manches Mal unerträglich ist. Aufgrund der mangelhaften Organfunktion ist der Körper auch gegen allerlei Krankheiten anfällig geworden. Das Immunsystem kann seiner Aufgabe nicht mehr gerecht werden. Auch unser Geist, unser Gehirn, welches ein Leben lang für alles die „Schaltzentrale“ dargestellt hat und zuverlässig Jahrzehnte lang seine Tätigkeit erledigte hat abgebaut und beschränkt sich nunmehr nur noch auf das Notwendigste. Dies bedeutet, wir werden vergesslich und können im rationalen Denken nicht mehr mithalten. Ein Mensch, gleichsam einer Maschine ist aufgebraucht und in seinen Einzelteilen zerschlissen. Alles was nun noch kommt gleicht eher einer Quälerei. Die einfachsten Dinge des Alltags werden zur Tortur. Kurz gesagt, der Mensch verliert die Lust, den Spaß am Leben. Dies mag sich sehr dramatisch anhören, da sich dieser Vorgang aber über eine doch relativ lange Zeit erstreckt ist er für den Betreffenden nicht von der Bedeutung wie wir es sehen. Man könnte es mit einem Menschen vergleichen, der den ganzen Tag lang schwer gearbeitet hat und sich nun nach seinem wohlverdienten und erholsamen Schlaf sehnt.

Nicht nur die Lebensfreude, nein auch die Lebensbereitschaft welche man fälschlicher Weise als Lebenskraft oder Lebensenergie bezeichnet schwinden dahin. Der Mensch ist seines Lebens im wahrsten Sinne des Wortes überdrüssig geworden. Der Arbeiter möchte seine Ruhe finden, die Maschine will abgeschaltet werden und der Mensch sehnt die Erlösung herbei, den Tod. So betrachtet ist der Tod also nicht jenes Schreckgespenst vordem sich der Mensch fürchten muss. Nein, der Tod stellt vielmehr die Erlösung vom menschlichen Dasein mit all seinen Belastungen da. Man kann ohnehin davon ausgehen, dass der Mensch den Tod nicht wirklich fürchtet. Er fürchtet eher den Verlauf des Sterbens. Das wie spielt hierbei eine große Rolle. Die Angst vor Schmerz, Leid, Siechtum und Qualen sind es die uns den Tod als schrecklich erscheinen lassen. Auch der Abschied, jener Unausweichbahre Abschied von denen die wir lieben und die uns nahe stehen. Wir sehen ihre Trauer und können nichts dagegen tun, es ist ein Abschied für immer. All diese Dinge lassen uns den Tod als eine Art von Grausamkeit erscheinen, obwohl wir es bereits wissen aber stets verdrängen, die Tatsache, dass wir von der ersten Sekunde unserer Geburt bereits sterben. So ist der Tod ein grundlegender Bestandteil des Lebens. Ohne ihn gäbe es gar kein Leben. Ohne ihn wäre kein Neuanfang möglich, ebenso wenig wie eine Regeneration. Der Tod ist auch nicht ein Phänomen welches nur auf Erden vorkommt. Das gesamte Universum befindet sich in einem ewigen Zyklus von Leben und Tod, von Sterben und Wiedergeburt, im Großen wie im Kleinen, ob Bakterie oder Stern, alles hat sich diesem Zyklus zu unterwerfen.

Dieser ewige Kreislauf des „Lebens“ von Leben und Tod ergibt jene unaufhörliche Bewegung aus der die Schöpfung die Energie erhält, mit der sie das für uns sichtbare Leben ermöglicht. Ohne jenes Pulsieren von Leben und Tod gäbe es nur den absoluten Stillstand, das absolute NICHTS.

Was aber geschieht mit dem Menschen der, egal aus welchem Anlass sein Leben sozusagen aushaucht? Was geschieht nachdem er den letzten Atemzug getan hat? Das Herz hat aufgehört zu schlagen, es zirkuliert kein Blut mehr durch die Adern jenes Menschen, kurz, er gibt kein Lebenszeichen mehr von sich. Der erste Eindruck der sich uns vermittelt: “Es ist vollbracht“. Tod, unwiderruflich vergangen. Um Nichts, um keinen Preis dieser Welt können wir dieses Geschehen rückgängig machen. Ein für allemal verloren. (Diese Tatsache sollten sich einmal jene vor Augen halten, denen es keine Beschwerden bereitet ein Leben auszulöschen).

Aber abgesehen von dieser letzten Bemerkung die ich mir weder verkneifen konnte noch wollte, wollen wir uns wieder den Tatsachen widmen. Was wir sehen und in unserer Trauer glauben, entspricht es wirklich der Wahrheit?

Wissenschaftler haben durch Messungen von Temperatur und Stoffwechsel festgestellt, dass das Leben nicht schlagartig aus dem Körper entweicht. Man mag es kaum glauben, aber dieser Prozess vom sichtbaren Tod bis hin zum wirklichen Ableben dauert im Verhältnis sehr lange. Und hier treffen wir vielleicht das erste Mal auf erstaunliche Phänomene und Übereinstimmungen alter Überlieferungen. Damit beginnt die eigentliche Erkenntnis um das Leben und den Tod.

Es ist doch erstaunlich, dass die Wissenschaft in unserer heutigen Zeit Dinge entdeckt und belegt, die unsere Vorfahren schon lange wussten. Dinge die der Mensch bereits in grauer Vorzeit schon achtete und ehrte. Das was wir bis vor nicht allzu langer Zeit als heidnischen Kult oder als mystische Handlung bezeichneten wird mit den Mitteln der heutigen anerkannten Wissenschaft als möglich dargestellt.

In den alten Überlieferungen wird von 72 Stunden Totenwache berichtet. 72 Stunden in denen der Verstorbene aufgebart oder gebettet von einem Totenwächter (meist Leute aus dem Kreise der Verwandten die sich von Zeit zu Zeit bei ihrer Aufgabe ablösten) in seiner Ruhe bewacht. Diese Aufgabe hatte zum ersten einen praktischen Sinn. Die Totenwache sollte verhindern, dass es sich um einen Scheintod handelte und der angeblich Verstorbene bei lebendigem Leibe beerdigt und begraben wurde. Hinter dieser Totenwache verbarg sich aber noch ein mystischer, ein okkulter Aspekt. Der Tote sollte solange bewacht und geschützt werden, bis die Seele den Körper des Verstorbenen vollkommen verlassen hat. Nun können Sie sich bereits denken was die heutige Wissenschaft herausgefunden hat. Bei dem Körper eines Verstorbenen dauert es 72 Stunden bis alle Wärme aus dem Körper entwichen ist und damit auch sein Stoffwechsel seine Tätigkeit vollends eingestellt hat.

Und dennoch befindet sich anschließend in diesem scheinbar leblosen Körper so viel Leben und Energie, wie wir es niemals vermuten würden. Mikroorganismen und Kleinstlebewesen haben nun die Herrschaft über das unbrauchbare Werkzeug „Körper“ übernommen um es zu entsorgen. Bei diesem Vorgang entsteht wiederum Energie, welche anderen Lebensformen zukommt. Aber so weit wollen wir hier an dieser Stelle noch gar nicht gehen. Wir wollen uns nur auf den Prozess des Menschen vom Übergang aus dem Zustand des Lebens in den des Todes beschäftigen.

72 Stunden hat jener menschliche Körper benötigt, unter normalen Voraussetzungen vollends herunterzukühlen und damit alle Energie, welche bis dahin in ihm steckte, abzugeben. In dieser Zeit wurde diese Energie oder verbleibende Lebenskraft für viele physische und chemische Umwandlungsprozesse benötigt.

Haben wir in den letzten Sätzen von mehr oder weniger physischen bzw. chemischen Prozessen gesprochen, so wollen wir uns jetzt aber dem Eigentlichen zuwenden.

Hat das Gehirn auch seine Tätigkeit der Lebensfunktionen, welche für die uns bekannte, realistische Welt eingestellt, so bedeutet dies lange noch nicht, dass es nicht mehr arbeitet. Nur beziehen sich die jetzigen Vorgänge und Arbeitsbereiche auf ganz andere Bereiche, Bereiche welche uns lebenslang vorborgen geblieben sind und die wir, falls wir doch einmal versehendlich damit konfrontiert wurden, als übersinnlich oder parapsychologisch, oder ganz einfach als Aberglaube bezeichnet hätten.

Hier setzen wir uns erstmals mit dem Begriff „Seele“ auseinander. Was ist diese Seele? Religiös betrachtet ist sie der Lebenshauch Gottes, jene Kraft welche uns nicht direkt gehört und die nach dem Tod entweder ins Paradies oder in das Fegefeuer der Hölle gelangt, je nach dem ob wir gute oder schlechte Menschen waren, ob wir gesündigt oder gottesfürchtig gelebt haben. So zumindest verhält es sich überwiegend im westlichen Glauben. In anderen Glaubensrichtungen, wie z. B. in Asien, verhält es sich ganz anders. Zwar spielt auch hier die Lebensweise des Menschen und seine Einstellung eine ebenso große Rolle wie in den westlichen Religionen, doch existieren dort nicht jene strengen Regeln wie vom Fegefeuer der Hölle oder der einmaligen Chance des Paradieses. In diesen Glaubensrichtungen entwickeln sie die einzelnen Kreaturen durch ständige Wiedergeburt solange, bis sie ihr Ziel an „Reinheit“ erreicht haben und in ihr Paradies, das so genannte „Nirwana“ eingehen. Hier spielt das Leben die Rolle einer ständig durchlaufenden Entwicklung und Selbstfindung. Wie wir sehen sind unsere Ansichten sowie unsere Überzeugung von der jeweiligen Kultur und dessen bewusste oder unterbewusste, religiöse Erziehung abhängig. Aber mag es aussehen wie es will, bei genauerer Betrachtung kommen wir doch wieder auf den gemeinsamen Nenner. Ganz gleich welche Religion oder Kultur, sie haben alle eines gemeinsam. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, woher wir kommen und wohin wir gehen. Welche Aufgabe haben wir? Selbst in ihren noch so unterschiedlichen Auffassungen sind sie sich im Grunde so ähnlich, dass wirklich nur die einzelne Interpretation hierbei eine Rolle spielt. Wir folgen eben alle den Gesetzen der Natur.

Das Forschen um die Frage des woher und wohin, die Frage nach dem Sinn und warum, eben nach einer Erklärung zu den Naturgesetzmäßigkeiten ist gar nicht so unverständlich. Könnten wir diese Frage nämlich beantworten, so könnten wir aus der Antwort auch gleich jene Schlussfolgerung ziehen, was wir zu erwarten haben, ob wir in irgendeiner Weise eine Bestrafung für unsere Lebensführung bekommen und letztlich welches Ziel jener Plan der Naturgesetzmäßigkeit verfolgt. Aus all diesen Informationen könnten wir einen unvorstellbaren Nutzen ziehen und brauchten uns vor nichts mehr zu fürchten, außer vor uns selbst. Vor uns selbst ist eine Tatsache die sich bei genauerer Betrachtung wohl schon von allein erklärt, wenn wir bedenken welchen Schaden wir der Natur und damit auch uns selbst, mit unserem bisherigen Wissen zugefügt haben. Es geht also unter anderem auch darum, zu erkennen oder zu wissen, in welcher Art oder bis zu welcher Grenze uns der Eingriff, dass bedeutet die Veränderung im Sinne der Evolution, eingeräumt bzw. erlaubt ist.

Die Erkenntnis, spätestens in dem Augenblick in dem das „Leben“ aus uns weicht, erwarten wir sie. An diesem Scheidepunkt glauben wir zu erfahren, da wir das Sterben ja nun in seiner reinen Form, fern von jeder Spekulation erleben, was wirklich hinter all den Mutmaßungen, welche wir uns zu Lebzeiten gemacht haben stecken. Hier, so glauben wir, erwartet uns die reine und unmissverständliche Wahrheit. Aber ist dem wirklich so?

Um eventuellen Missverständnissen oder Berichten aus dem Reich der erlebten Phantasie vorzubeugen möchte ich an dieser Stelle noch jene Berichte von sozusagen „Verstorbenen“ erwähnen. Jene sozusagen „Verstorbenen“ sind Menschen, bei denen man schon einmal den klinischen Tod festgestellt und diese wieder ins Leben zurückgeholt hat. Wir wollen uns jetzt aber nicht vollkommen verwirren, indem wir uns mit der Frage auseinander setzen, wo jener klinische Tod beginnt und was er bedeutet. Da dieses brisante Thema ohnehin wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt ist und Ärzte bei Organspenden bzw. dessen Entnahmen, den Leichnam auf dem OP Tisch festschnallen (wozu einen ohnehin Toten festschnallen, hat man wirklich als Mediziner Angst er könnte davonlaufen?), möchte ich jenes Thema an dieser Stelle bewusst nicht in Betracht ziehen.

Bleiben wir also vorerst bei unseren „so genannten Verstorbenen“. Es gibt viele Menschen, die nach einem solchen Erlebnis das Bedürfnis hatten, darüber berichten zu müssen. So gibt es auch ausreichende Lektüre über diese Thematik. Beschäftigen wir uns etwas eingehender mit den erlebten Beschreibungen jener Personen, so werden wir eine erstaunliche Übereinstimmung des Erlebten bei fast allen Betroffenen machen. Ganz gleich woher diese stammen und welchen Überzeugungen oder Religionen sie auch angehören, die Aussagen des Erlebten gleichen sich fast immer, mehr oder weniger, ganz genau. Genau an dieser Stelle setzt auch der Trugschluss dem wir uns unterwerfen ein. Wenn alle jene Menschen, egal welcher Kultur oder Religion das Gleiche erlebt haben, so kann es sich doch nur um jene göttliche Erkenntnis handeln, die uns nun endlich zu Teil wird.

Genau an dieser Stelle bedarf es, so glaube ich, eine umfassende Erklärung. Halten wir uns den Vorgang des Sterbens vor Augen.

Das allererste Gefühl mit dem wir konfrontiert werden ist aus der Unwissenheit logischer Weise die ANGST. Eine Angst, ob wir es nun zugeben wollen oder nicht, die so unvorstellbar groß ist, dass sie in uns, oder besser gesagt in unserem Gehirn gewisse chemische Prozesse in Gang setzt. Dies mag bei allen Menschen gleich sein.

Was hier erlebt und als mystische Erkenntnis gedeutet wird, ist in keiner Weise mystischer Natur. Es gibt hier eine sehr einfache Erklärung. Das wirklich Einzige was uns dieses Ereignis beweisen mag ist die Tatsache, dass nach dem so genannten klinischen Tod unser Körper noch immer verschiedene Tätigkeiten ausführt, die einen gewissen Schutz für und vor uns darstellten. Im ersten Moment des Sterbevorganges, in jenem Augenblick der Unkenntnis und Ungewissheit, in diesem Augenblick der Angst vor dem Unerwarteten erfahren wir Hilfe. Hilfe von uns selbst. Angst löst immer einen gewissen Stress aus, der bereits zu Lebzeiten wichtig zum Überleben war. Nur verhält es sich unter den gegebenen Umständen etwas anders. Unser Gehirn sondert im Augenblick der Angst bestimmte Hormone ab, so genannte Glücklichkeitshormone (Endhofyen) ab, welche die Angst ins Gegenteil umwandeln. Kurz, unser Körper ist imstande seine eigenen Drogen zu produzieren, was hier und in diesem Augenblick auch geschieht.

Da die Ängste des Menschen, sofern sie seiner Selbsterhaltung dienen, stets das gleiche Muster haben, muss auch die Reaktion jener Glücklichkeitshormone im Umkehrprozess dieselbe sein. Wir sehen, so wie in einem Traumzustand, dass was wir uns erhoffen oder erwarten. Da diese Erwartungen auch bei so gut wie allen Menschen gleich sind, kommt es automatisch immer zu den fast gleichen Erlebnissen.

Da ist das Licht, welches wir mit dem Himmlischen, dem Göttlichen verbinden. Ein Licht das uns ruft, in das wir uns hineinbegeben und uns darin wohl und geborgen fühlen. Da ist oftmals die große, unendliche grüne Wiese auf der wir uns befinden, wenn wir diesem Licht entgegengehen. Auch diese Wiese hat hier ihre feste symbolische Bedeutung. Sie steht für die unendliche Ruhe, für den grenzenlosen Frieden in dem wir uns nun befinden um letztlich in Gottes Schoß zu landen oder in sein Reich einkehren. So schön wie dies alles auch klingen mag, aber selbst für einen wirklichen Esoteriker sind diese Zustände, rational betrachtet, nichts weiter als Scheinwelten, hervorgerufen durch Drogen die unser Gehirn für uns zum Schutz selbst produziert und freigesetzt hat.

Es ist mir bis heute noch nicht berichtet worden und ich habe bis zum heutigen Tage noch keinen Bericht darüber in Erfahrung gebracht, dass ein Mensch, der noch einmal vom Tod zurück ins Leben kehrt, etwas negatives erlebt oder erfahren bzw. gesehen hat. Nicht einer dieser Menschen, denen ein solches Schicksal widerfahren ist hat davon berichtet, wie er das Fegefeuer zu sehen bekommen hat oder wie er den Eingang zur Hölle einblicken konnte. Auch gibt es keine Berichte darüber, dass Dämonen oder diabolische Geister versucht haben, jenen Menschen in das Habgründliche zu stürzen. Nicht einmal wird von der möglichen Verwerfung der Seele berichtet.

Aber trotz dieser doch sehr ernüchternden Erkenntnis können wir vieles daraus lernen, Dinge lernen die in einem wirklich engen Zusammenhang mit dem Sterben und dem Leben nach dem Tod stehen und die nichts mehr mit chemischen Reaktionen oder körpereigenen Drogen zu tun haben.

Zu dem vermutlich wahren gehen

Fassen wir nun noch einmal zusammen. Ein Mensch ist verstorben. Die medizinischen Gerätschaften zeichnen keine Aktivitäten dieses Menschen mehr auf, was auf irgendeine Lebensform hinweisen könnte. Auch von den Messergebnissen des Gehirns gehen keinerlei Impulse mehr aus. Diese Gegebenheiten treten unter normalen Voraussetzungen etwa 1 bis zu drei Stunden nach dem letzten Atemzug jenes Menschen auf. Alles was jetzt folgt ist im realistischen Sinne der Medizin und deren Wissenschaft reine Routine. Die Instrumente der körperlichen sowohl auch der geistigen Überwachung werden Abgeschaltet. Die Krankenschwester (vorausgesetzt das es im Krankenhaus geschieht) klemmt die vielen Kabel der Maschinen, die für die Überwachung jenes Menschen zuständig waren ab. Der Zeitpunkt des „Todes“ wird schriftlich festgelegt. Dann folgen Arbeiten die dem späteren optischen dienen. Das Kinn, bzw. der Unterkiefer wird hochgebunden, die Arme werden auf der Brust verschränkt, die Augen, insofern sie noch offen sind, werden geschlossen. Alles soll den Eindruck erwecken, dass der hier Verstorbene nur ganz friedlich schläft. Zu guter letzt kommt jener Mensch noch in einen Kühlraum bis sich der Leichenbestatter seiner annimmt um ihn in seiner ganz gewissen Art einer Weise der Balsamierung zur letzten Ruhe bettet. Vom derzeitigen „normalen, rationellen“ Denken des heutigen Menschen, ist damit der Mensch bereits Verstorben, nicht mehr existent und im eigentlichen Sinne schon vergessen. Er ist ganz einfach unwiderruflich für IMMER von uns gegangen. Ich rede hier nicht von Trauer und Hoffnung, von Glaube und Selbstsuggestion, von Schmerz und Leere. Dies sind Aspekte welche den Nächsten Verwarnten oder nahe liegenden Bekannten obliegen und abhängig von der Beziehung die diese Menschen miteinander hatten, abhängt.

 ABER IST ODER VERHÄLT ES SICH WIRKLICH SO?

 Die Antwort hierauf ist ein eindeutiges „NEIN“. Ein Nein in jeder Hinsicht.

Es mag nicht leicht sein zu verstehen, was sich hier in Wirklichkeit vollzieht und wie schon erwähnt hat so gut wie jede Kultur zu jeder Zeit in ihrer religiösen Betrachtungsweise eine eigene Auffassung. Auch wir können uns mehr oder weniger nur auf Art der Spekulationen berufen. Nur wollen wir versuchen, in der Erklärung, der wirklichen Wahrheit und Erkenntnis so nah und verständnisvoll wie nur möglich zu kommen.

Man muss es sich so vorstellen, die Seele eines jeden Wesens ist fest an ihrem Werkzeug (Körper) gebunden. Dies hat auch seine Notwendigkeit, da diese Seele ansonsten nicht die ihr zugeordnete Aufgabe erfüllen könnte. Wir selbst können diese Seele nicht spüren oder auf eine andere Art wahrnehmen, daher können wir diese auch nicht manipulieren. Die Seele ist aber auch fest mit uns verbunden, so dass sie kein anderes Umfeld als unseren Körper, eben ihrem Werkzeug, wahrnimmt. Sie hat also nichts mit unserem bewussten Denken zu tun. Die Seele ist wie eine Art, in Energie und Kraft (Lebenskraft), welche unser Handeln und Tun, sowie unsere bewussten als auch unterbewussten Denkabläufe steuert. Wir müssen nicht ständig darauf achten, dass unser Herz nicht aufhört zu Schlagen oder wir das Atmen vergessen. Die Schulwissenschaften nennen dies das „autonome Nervensystem“. Wie auch alle anderen lebenswichtigen Vorgänge wird jenes autonome Nervensystem von unserem Unterbewusstsein angesteuert.

Von dieser Perspektive aus betrachtet ist die Seele fest in dem ihr beheimateten Körper eingebunden, solange dieser existiert. Mit anderen Worten, die Lebenskraft, welche einen Körper beseelt kennt nichts anderes als dieses Werkzeug (Körper) der ihr, für die ihr auf Zeit bestimmte Aufgabe, sie ist sozusagen eins mit ihm. Dieser Teil mag sehr schwer zu verstehen sein, ist aber notwendig um alle weiteren Vorgänge des Sterbens zu erkennen und zu begreifen.

 

IX Kapitel

 

Die Orientierung der Seele

Was geschieht mit der Seele oder Lebenskraft wenn sie ihren Körper verlässt?

 

 Um dieses nur annähernd zu verstehen sollten wir diesen Teil erst lesen oder uns damit beschäftigen, wenn wir uns über den vorhergegangenen Teil (Kapitel VIII) völlig klar geworden sind.

 Setzen wir nun einfach einmal voraus, dass wir bisher alle Voraussetzungen des Lesens und Verstehens erfüllt haben und kommen wir in diesem Kapitel nun endlich einmal auf den Punkt.

Wir stellen uns vor, ein Mensch ist verstorben. Nicht in irgendeiner bestimmten Art oder Weise, sondern durch eine Krankheit, von der er selbst bereits schon seit Jahren wusste. Der Tod kam für ihn also nicht unverhofft. Und doch, selbst wenn sich dieser Mensch seiner letzten Stunde bewusst war geschieht etwas, was man nicht vermuten würde. Es ist nur ein kurzer Augenblick, das Herz hört auf zu schlagen und bereits nach kürzester Zeit ist der, vom Mediziner bezeichneten Hirntod eingetreten. Schauen wir aber genau hin, so werden wir beobachten, dass der Körper des Verstorbenen noch warm und in gewisser Weise voller Energie ist. Rein physisch betrachtet, findet in diesem Körper nun eine Vielzahl an chemischen Prozessen statt. Abgesehen davon, dass diese Prozesse der Beginn von neuer Lebenskraft für andere Lebensformen sind, weicht unsere Lebenskraft, unsere Seele verhältnismäßig langsam aus unserem Körper.

Dies ist der Augenblick indem unsere Seele, wie nach einem Schock, erst einmal desorientiert ist. Trotz ihrer Vollkommenheit befindet sie sich zum Teil noch in dem Körper des „Verstorbenen“ und zum anderen Teil integriert sie bereits auf jene Ebnende auf der sich die spätere Bestimmung der gesamten Seele im Sinne der Schöpfung festlegt. Da sich unsere Seele jedoch nicht aufteilen kann, kommt es (sinnesgemäß) zu einer Art Brückenschlag. Auf zwei Ebenen gleichzeitig und doch eins, diese Situation führt zu jener Desorientierung.

Wenn man es so betrachten will könnte man sagen der „Verstorbene“ weiß nicht, dass er für alle anderen Menschen bereits tot ist. Für ihn ist noch alles wie gerade eben zuvor. In vielen Kulturen wird aus diesem Grund auch eine so genannte „Totenwache“ gehalten. Es ist eine Form von Beistand, welchen man der Seele des Verstorbenen zukommen lassen will, bis diese ihre Orientierung wiedererlangt hat und sich ihrer eigentlichen Situation bewusst ist. Je nach Umstand und kulturellem unterbewusstem Glauben kann dieser Zustand möglicherweise bis zu 72 Stunden dauern. Diese Zeitangabe ist natürlich nur rein spekulativ und es gibt keinerlei Beweise für unsere Vermutungen. Doch gehen wir weiter davon aus, dass sich der „Sterbevorgang“ so vollzieht. Die Seele befindet sich in einer Art Schockzustand, in der sie in sich selbst wie gefangen ist, da sie sich nicht orientieren kann, bedingt durch jene zwei Ebenen auf denen sie sich befindet. Nur langsam tritt jene Seele auf die entschiedene Ebene über und wird sich auch damit ihrer Situation bewusst.

Nicht umsonst beschäftigt man sich in den Totenbüchern verschiedener Kulturen damit, noch zu Lebzeiten die eigene Seele auf den Tod vorzubereiten. Hat der Mensch seine Seele auf den weiteren Weg, außerhalb unserer realistischen Welt vorbereitet, so wird diese weder Desorientierung noch Schock erfahren und in einer Art ruhenden Dämmerzustand auf jene andere Ebene wechseln. Nun mag man sich fragen wozu diese Vorbereitung oder das Wissen darum notwendig ist. Die Erklärung hierfür ist relativ einfach. Bei einem Unwissenden kann jener Schockzustand eine derartige Verwirrung hervorrufen, dass er, dass bedeutet seine Seele, sehr lange Zeit in der Phase der Desorientierung bleibt, dass es ihm nicht möglich ist auf die ihm bestimmte Ebene zu wechseln. Er ist in sich selbst auf unbestimmte Zeit gefangen, seine Seele irrt ruhelos und verwirrt durch Raum und Zeit.

 Hiermit sind wir auch beim Thema der Geisteswelten oder Geistwesen. Die Seele einer solchen verirrten Kreatur kann sich nicht selbst aus ihrer „Lage“ befreien. Sie benötigt eine Situation aus einem Zustand heraus, der ihr ein erneutes Integrieren ermöglicht. In der mystischen Welt der Esoterik machen wir uns diese Zustände oftmals zu Nutze, um das Ziel einer unserer Arbeiten zu erreichen. Dies hat obendrein noch den positiven Aspekt, dass jene Seele mit welcher wir uns in unserer Arbeit beschäftigen, dadurch jenen Zustand erlangt, indem ihr ein neues Integrieren ermöglicht wird.

All diese Aussagen mögen dem einen oder anderen doch sehr suspekt erscheinen, aber dennoch sind sie, zumindest was die anerkannte Naturwissenschaft betrifft, zum Teil nachvollziehbar. In der Medizin hat man heutzutage Verstorbene untersucht und mit Hilfe von Infrarotgeräten festgestellt, dass sich die Wärme aus dem Körper eines Verstorbenen sehr langsam zurückzieht. Wärme hingegen ist aber ein Zeichen für Energie. Solange ein Körper noch eine gewisse Temperatur besitzt können wir davon ausgehen, dass er auch noch Energie beinhaltet. Energie wiederum bedeutet aber Leben, ganz gleich in welcher Art und auf welche Weise. Nun ist es doch verblüffend, dass ein Körper unter normalen Voraussetzungen ungefähr soviel Zeit zum vollkommenen Herunterkühlen benötigt, wie man früher bei uns und auch heute noch in gewissen Kulturen zur so genannten Totenwache aufwendet. Zufall? Aberglaube? Sicher, es mag viele mögliche Erklärungen dafür geben, jedoch müssen wir selbst entscheiden welche wir für wahrscheinlich halten. Wenn wir uns einmal die Zeit nehmen würden um gedanklich den Weg des Lebens nachzuvollziehen, dann müssten wir erkennen, dass es im Leben keine Unterbrechungen gibt. Keinen Stillstand den wir mit Tod bezeichnen. In einem Leichnam ist so viel an Leben und Lebenskraft enthalten wie zur Zeit seines Lebensabschnittes. Da siedeln sich Bakterien und Pilze sowie andere Mikroorganismen an, ebenso wie Würmer und weitere Lebensformen. Ich glaube,, dass, würde man diese Energien in Masse berechnen können, so würde diese genauso viel ausmachen wie die Lebenskraft zum Zeitpunkt als jener Leichnam noch lebte. Ich bin der festen Überzeugung, dass alles, wie nach einem physikalischem Gesetz, stets zu gleichen Teilen verteilt oder vorhanden ist. Wenn der Tod, so wie wir ihn sehen, Stillstand bedeutet, kann es keinen wirklichen Tod geben. Der Zustand welchen wir als Tod betrachten ist in diesem Falle nichts anderes als ein nahtloser Übergang der Lebensenergie von einer Wesensart in eine oder viele andere.

Wie sollte man sich aber nun jenes so genannte Jenseits vorstellen von dem hier die Rede ist?

Diesseits, Jenseits, zwei Begriffe mit denen wir auf eine vollkommen falsche Fährte der Vorstellung gelenkt werden. Betrachten wir zuerst einmal diese zwei Begriffe. Da haben wir zum einen das Diesseits. Unter diesem Diesseits verstehen wir die Welt so wie wir sie kennen. Mit all ihren Fortschritten und ihren Entwicklungsstufen. Eine Welt die im Grunde aus einem Planeten, welcher bewohnt ist, besteht, der wiederum durch ein Weltall, einem Universum fliegt welches noch nicht einmal zu einem hundertstel Prozent erforscht oder bekannt ist. Diesseits ist also nur das was wir sehen und noch nicht einmal begreifen. Jenes unscheinbare Wissen, von dem wir glauben es zu besitzen ist noch nicht einmal unter Beweis gestellt. Es könnte ebenso gut sein, dass wir uns mit diesem so genannten Wissen in eine vollkommene Traumwelt befinden. Was wir also unter dem Strich unter dem Begriff „Diesseits“ vorstellen ist nichts.

Jenseits, dieser Begriff wiederum ist das Gegenteil von Diesseits. Was aber ist nun das Gegenteil von nichts? Genau an dieser Stelle begehen wir den ersten von vielen Fehlern. Im Grunde sagt uns die Logik, dass das Gegenteil von nichts etwas sein müsste, wir aber verstehen unter dem Jenseits eine Art von nichts. Nur weil wir uns unter dem Jenseits nichts vorstellen können, können wir nur mit diesem Begriff spekulieren. Aber was können wir denn nun wirklich mit dem Begriff Diesseits? Spekulieren wir hier nicht auch nur ständig herum? Diesseits und Jenseits, Leben und Tod, alles trennen wir in zwei Hälften wobei wir von keiner dieser Hälften eine wirkliche Kenntnis haben. Dabei sollte uns doch bewusst sein, dass es in der Natur keinen Dualismus gibt. In der Nacht befinden wir uns ja auch nicht in einer anderen Welt als am Tage. Tag und Nacht sind zwei Wahrnehmungen die sich in ein und der gleichen Welt abspielen.

Diesseits und Jenseits können demnach ebenso wenig einen Dualismus darstellen. Sie sind in ihrer Quintessenz gleich und nur in ihrer Wahrnehmung verschieden. Dies aber auch nur weil wir keinerlei Kenntnis davon besitzen. Weder von dem einen noch von dem anderen.

Wir sollten uns „das Jenseits“ also nicht wie in einem Groschenroman oder Film vorstellen, indem wir in unserem vertrauten Körper auf einer höheren Ebene im „Himmel“ auf die Wiedergeburt warten. Dafür gibt es auch seine logischen Gründe. Zum ersten ist unser „vertraute Körper“ hier auf der Erde zurückgeblieben, egal in welcher Verfassung und löst sich langsam auf. Jeder der schon einmal eine Leiche im Verwesungszustand gesehen hat kann dieses nur bestätigen. Und wenn der Körper verbrand wurde ist nur noch die Asche davon übrig. Wie also bitte in diesem Körper im Jenseits wandeln? Zum zweiten, wenn wir in unserem eigenen bisher vertrauten Körper im Jenseits existieren würden, was würde dann mit diesem Körper geschehen wenn wir in einem neuen Leben in einer anderen Gestalt zurückkehren würden? Wie würde man unseren alten Körper im Jenseits dann wohl entsorgen? Zum dritten stellt sich auch noch die Frage warum die Geister (unsere Verstorbenen) entweder grausig als halbverwest oder als wunderschön anzusehen sind? Haben diese Menschen bei ihrem Ableben den falschen Zeitpunkt erwischt an dem sie ins Jenseits übergegangen sind? Nein, wir könnten so noch viele weitere Widersprüche anführen, aber alles würde nur auf das gleiche Resultat hinauslaufen, diese Art von Vorstellung entspricht der spärlichen Phantasie des Menschen und ist in keiner Weise relevant.

Wenn wir schon bei diesem Thema soweit abgeschweift sind, dann wollen wir hier und jetzt auch ein für allemal mit den Missverständnissen aufräumen.

Da sind Himmel (Paradies) und Hölle, oben und unten Geister mit eigenen Körpern und Menschen mit gewaltigen Flügeln welche wir als Engel bezeichnen. Einen Gott in männlicher Menschengestalt und einen Teufel in grauenhafter männlicher Menschengestalt mit Hörnern, einem Schwanz am Hinterteil und einen Pferdefuß.

Auf Engel in Menschengestalt sowie auf das Aussehen Gottes und das des Teufels uns zuletzt die Geistwesen in ihrem eigenen menschlichen Körper brauche ich wohl nicht weiter einzugehen, es sei denn Sie wollen sich hier mit einer Märchenstunde auseinandersetzen. Ich möchte daher nicht weiter auf jene Unwissenheit und jenem Größenwahn des Menschen eingehen, dem eine solche Vorstellungsweise entspringen konnte.

Kommen wir zum Himmel. Gute Menschen kommen in den Himmel und werden vielleicht zu Engeln. Was verstehen wir unter den Begriff „Himmel“? Schauen wir einmal nach oben und nehmen wir an es handelt sich um einen schönen Sommertag. Wir sehen einen wunderschönen tiefblauen Himmel mit ein paar kleinen Wolken die gerade vorüberziehen und die Sonne scheint. Ein schönes Bild von einem Himmel. Kein Wunder, dass in grauer Vorzeit die Menschen sich dort den Wohnsitz Gottes und sich selbst an seiner Seite, in ihrem Traum vom Fliegen, als Engel vorstellten. Diese Vorstellung hat sich bis zum heutigen Tag erhalten. Allein diese Tatsache, dass der Mensch bei seinem heutigen Wissensstand noch immer an jene Vorstellung festhält ist nicht nur beschämend sondern zeugt auch wieder einmal von dem Hochmut des menschlichen Wesens. Es ist einfach erstaunlich, in einer Zeit in der wir mit hochmodernen technischen Geräten arbeiten die uns einen, wenn auch nur kleinen Einblick in das Universum gestatten noch immer an den alten Mustern und Doktrin des Glaubens festhalten. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass nicht der Glaube der Religionen falsch ist sonder seine vielfältige Interpretation. So kann man die Erkenntnis zur Wahrheit nur erlangen wenn man die überalterte Vorstellung sämtlicher Religionen reformieren würde. So wissen wir doch heute, dass der Himmel den wir mit unserem bloßen Auge sehen können nichts weiter als jene Atmosphäre ist die unseren kleinen Planeten Erde umgibt und von uns durch die Lichtbrechung die durch diese Atmosphäre fällt als blau wahrgenommen wird. Diese Atmosphäre ist obendrein noch eine hauchdünne Schicht mit der wir sehr leichtsinnig und oftmals sehr sorglos umgehen. Das was sich in Wirklichkeit dahinter befindet wird von dem menschlichen Auge als schwarz wahrgenommen. Ein Universum deren Ausmaße sich nicht einmal erahnen lässt. Richtig betrachtet gibt es noch nicht einmal ein Oben oder Unten. Wo also sollte sich jener religiöse Himmel befinden und wo die Hölle? Befindet sich der Himmel vielleicht am Ende des Universums? Wenn das Universum von der Schöpfung erschaffen wurde ist diese These gar nicht so abwegig. Doch wenn die Seele der, zumindest guten Menschen, in diesen Himmel gelangen sollte, so würde eine Strecke von unendlich vielen Milliarden Lichtjahren betragen. Da es hierzu keine Antwort gibt und ich mich keinen oberflächlichen Spekulationen hingeben will, sollte diese eventuelle Möglichkeit nur zum Nachdenken anregen. Bevor wir nun auch noch auf das Paradies zu sprechen kommen, wollen wir zuvor noch den Begriff „Hölle“ erörtern. Menschen die sündigen kommen in die Hölle, da sie im religiösen Denken etwas Böses oder Schlechtes tun. Hier stellen sich gleich mehrere Fragen. Die Hölle ist unten, so behaupten es die heiligen Bücher. Wo aber bitte ist nun unten? Wenn unten jenes Unten unter der Erdoberfläche bedeuten würde, was ja oftmals angenommen wird, besteht ein großes Problem. Alle sündigen Menschen kommen also in die Hölle. Doch wer ist da frei von Sünde? Dieser Satz, den Jesus gesagt haben soll, steht sogar in unserer Christlichen Bibel. Der Gedanke drängt sich förmlich auf wenn wir uns da die Frage stellen, wo denn der Platz für all die sündigen Seelen sein soll? Müsste die Hölle, ganz gleich wo sie sich auch befinden mag, nicht schon lange geborsten sein?

Nach unserem Glauben und nach unserer Kultur währen logischer Weise, der Himmel leer und die Hölle wegen Überfüllung schon vor tausenden von Jahren geschlossen. Und noch eine Frage drängt sich uns auf. Wenn Gott alle Kreaturen erschaffen hat, wo bleiben dann jene restlichen Kreaturen? Wohin kommen die Tiere, Insekten, Kleinstlebewesen bis hin zu den, uns noch gar nicht bekannten Mikroben? Himmel oder Hölle? Sind diese Kreaturen nach unserem Glauben überhaupt fähig zu sündigen? Wenn nicht müssten diese dann in den Himmel kommen. Dann jedoch währen diese Kreaturen noch über den Menschen einzuordnen. Ein sündiger Mensch in der Hölle und ein einfacher Wurm im Himmel. Nein, dies soll hier keine Blasphemie werden oder sein sondern ein sehr ernstzunehmender Gedankengang. Es soll nur ein kleines Beispiel dafür sein, wie sehr man doch, bedingt durch seine anerzogene Kultur und Religion, den Blick für die wesendlichen Kleinigkeiten verliert oder erst gar nicht in Betracht zieht.

So gibt es noch viel über was man nachdenken oder diskutieren könnte oder sollte, Dinge welche wir als selbstverständlich hinnehmen ohne jemals ernsthaft, wenn überhaupt, darüber nachgedacht zu haben. Diese Vielfalt zu erwähnen würde hier jedoch den Rahmen der Möglichkeiten um ein unvorstellbares sprengen.

Bleiben wir also bei dem realistisch, logischen Feststellungen. Jeder von Ihnen muss sich natürlich sein eigenes Urteil, seine eigene Meinung bilden. Für mich jedoch ist es eine Tatsache, dass wenn es ein Paradies gibt, dieses nur in uns selbst zu finden ist. Nur wenn wir mit unserer Seele und der Schöpfung unseren Frieden gemacht haben, dann wird sich uns unser Paradies öffnen. Ein Paradies was für jeden anders beschaffen sein mag, aber ein Paradies in Harmonie, Einklang, Frieden, Glauben und innere Stärke. Dieses Paradies ist auch bereits zu Lebzeiten möglich.

Ebenso verhält es sich meiner Ansicht nach mit der Hölle. Die Hölle existiert in uns. Wir haben selbst zu entscheiden ob Paradies (Himmel) oder Hölle. Wer keinen Frieden in sich finden kann, wer sich da dem Lasterhaften hingibt, unzufrieden und ohne Hoffnung und Glauben, ohne Zukunft und Zuversicht sein Leben lebt, der befindet sich bereits zu seinen Lebzeiten schon in der Hölle. Dieser Mensch könnte am friedlichsten und schönsten Ort auf unserer Erde leben, es wäre dennoch die Hölle für ihn und er würde weder seinen Frieden finden noch in irgendeiner Form die Harmonie von sich zur Schöpfung.

Was zu Lebzeiten der Mensch mit seinem Körper und seinem Geist erschaffen hat, wird nach seinem Ableben seine Seele mit sich tragen. Engel oder Teufel, keine Namen oder Wesen sondern Eigenschaften von denen wir beide zu gleichen Teilen in uns tragen. Wir sind es, die entscheiden müssen welchen Weg wir wählen. Diese Entscheidung treffen wir bereits in jener Zeit in der wir auf Erden leben. Heilig oder sündhaft, haben wir uns für oder gegen die Schöpfung und ihrer Vorhersehung entschieden? Egal woher wir kommen oder wer wir sind, wir treffen für uns die Entscheidung.

Mit dieser Entscheidung der eigenen Eigenschaften bereiten wir auch unsere Seele auf jenen Zeitpunkt vor, an dem diese unseren Körper und Geist verlässt. So betrachtet entscheiden wir im Dasein bereits für den Übergang ins Jenseits.

Überdenken wir die Dinge doch noch einmal logisch. Sehr lange bevor es den Menschen gab, existierten die verschiedensten Lebewesen auf dieser Erde. Noch vor diesen Lebewesen der Fauna gab es die Flora. Angefangen von Flechten und Moosen bis hin zu den Gräsern, Farnen und Bäumen. Ich glaube, dass es davor noch viele andere Mikroorganismen gegeben hat, von denen wir nichts wissen. Der Mensch ist somit das jüngste Lebewesen auf dieser Erde und obendrein ist sein Alter, gemessen an den vorhergegangenen Epochen, noch sehr gering. Nun, ich glaube nicht, dass es irgendein Lebewesen vor dem Menschen gegeben hat, sei es Tier oder Pflanze, welches auch nur im Entferntesten einer Religion oder Kultur angehört hat. Dabei sollte man auch beachten, dass jene Lebewesen, ja sogar Pflanzen, in einer Art sozialer Struktur lebten und noch leben. Wo waren also Engel und Teufel, Himmel und Hölle, Paradies und Fegefeuer vor unserer Zeit? Hatten diese Geschöpfe etwa keine Seele? Einige Religionen behaupten ja heute noch, dass nur der Mensch eine Seele besitzt. Doch gilt es nicht als bewiesen, dass sich der Mensch gerade aus diesen Lebewesen im Laufe der Zeit entwickelt hat? So erscheint es mir durchaus nicht verwunderlich, dass jener, der die Religionen erdacht und erschaffen hat, sich selbst für das Ebenbild jener Gottheiten dieser Religionen hält. Der Erfinder und sein Kind!

Egal was wir auch immer nach unserem Sterben erwarten, es wird nicht so sein, wie es in den Übersetzungen der Heiligen Büchern geschrieben steht, wobei es ganz gleich ist um welche Art von Religion es sich hierbei handelt. Es gibt im Angesicht der Schöpfung und ihrer Vorhersehung keine Heiligen Kriege, keine Erlösung durch Spenden oder Beichte, ganz zu schweigen von so genannten Freibriefen. Ebenso gibt es im Sinne der Schöpfung keinen Menschen, der sich das Recht einräumt einen anderen Menschen als Vertreter seines Gottes auf Erden zu bestimmen. Ich möchte mir hierzu kein Urteil anmaßen, aber ich bin dennoch der Meinung, der Mensch könnte sich selbst zu hoch einschätzen, seinen Stellenwert als zu wichtig betrachten. Schon allein in Abbetracht der gewaltigen, unvorstellbaren Größe des uns bisher bekannten Universums erscheint es doch sehr vermessen zu glauben, dass wir hier auf Erden die einzigen Lebewesen sind.

Doch möchte ich mich nicht weiter in Spekulationen, Mutmaßungen und Diskussionen verlaufen und dabei vom eigentlichen Thema abschweifen.

Was ich im letzten Teil dieses Abschnittes zu Verstehen geben wollte ist die Tatsache, dass der Mensch es war und ist welcher sich seine eigenen Kulturen und Religionen geschaffen hat und, dass er dabei stets von sich selbst ausgegangen ist, ohne eine andere Möglichkeit von Schöpfung auch nur einzuräumen und in Betracht zu ziehen. Unter diesen Voraussetzungen ist es meines achtens nicht möglich die Wahrheit und damit den Sinn um das gesamte Leben zu erkennen.

Seele, auch ein Begriff, welcher von uns Menschen zum Teil sogar nur auf den Menschen selbst bezogen wird. Es hat lange gedauert bis der Mensch auch einem Tier eine Seele eingeräumt hat. Tatsache aber ist, dass alles was sich auch immer im Universum befindet beseelt ist und damit lebt. Ich glaube, dass der Mensch eine völlig falsche Vorstellung von dieser so genannten Seele hat. Dies wäre auch kein Wunder, da er hierbei wieder einmal von sich selbst und seinem ihm eigenen Materialismus ausgeht. Ein jeder mag sich die Seele anders Vorstellen, aber alle Vorstellungskraft reicht nicht aus, solange wir uns nicht bei dieser Betrachtungsweise von unserem materialistischen Denken befreien können.

Es würde dem Vergleich ähneln, als wenn wir versuchen würden den elektrischen Strom als ein Bild darzustellen. Ein sichtbares Bild welches dem elektrischen Strom ein bestimmtes Aussehen verleiht.

Paradies und Hölle, zwei gegensätzliche Begriffe welche jedoch nur fiktiv sind und eher unsere ausgelebten Eigenschaften benennen. Himmel und Hölle bezeichnen den Zustand, den wir für uns aus unserem Leben machen.

Somit sollte eigentlich feststehen, dass die Seele in gewisser Weise von der menschlichen Doktrin unberührt bleibt. Jedoch sollte man bedenken, dass es hierbei auch gewisse Einschränkungen und Ausnahmen gibt. Hat ein Mensch ein schlechtes Leben geführt, sind seine Absichten unreiner Natur gewesen, so wird er dem Tod auf einer sehr unvorbereiteten Weise begegnen. Seine Seele wird für jene Kräfte welche wir dämonisch nennen offen sein und die desorientierte Irrfahrt dieser Seele wird einem nicht enden wollenen Alptraum gleichen. Das bedeutet vereinfacht, seine Seele, sein naturelles Energiepotential ist in der Polarität der Naturgesetzmäßigkeit dem Negativem zugeordnet.

 Diese Erklärungen mögen im ersten Augenblick recht widersprüchlich wirken, dennoch ergeben sie bei genauerer Betrachtung einen eindeutigen Sinn.

Wenn wir im gesamten Universum ein Teil des Ganzen jener Schöpfung sind, und wenn dieser Teil unverzichtbar für diese Schöpfung ist, wenn wir nicht nur aus einer Laune heraus erschaffen wurden sondern um einen ganz gewissen Zweck zu erfüllen, von dem wiederum viele andere erfüllende Momente abhängig sind, wenn wir in uns selbst einen eigenen Kosmos darstellen welcher sich auf das gesamte Universum auswirkt, wenn wir noch nicht einmal um unsere wirkliche Größe wissen da wir alles nur aus unserer Perspektive betrachten können, dann versteht es sich von selbst, dass es von großer Bedeutung ist wie unsere Seele sich in unserem Körper entwickelt hat und in welchem „Zustand“ sie dieses Werkzeug Körper wieder verlässt.

So betrachtet sind die Seelen zusammengenommen der Ozean in dem das Universum oder vielleicht sogar die Universen treiben. Sie sind die Kraft, jene nicht mit Worten zu erklärende Energie welche alles in seine Bahnen hält und alle Vorhersehung der Schöpfung leitet, ob wir diese nun verstehen oder nicht.

 Es ist also von größter Bedeutung, dass wir einen Einklang in uns schaffen, unseren eigenen Frieden in uns finden, welcher uns den Zugang zu jenem neutralen Punkt ermöglicht, aus dem wir unser inneres Paradies erkennen und betreten können. Dieser neutrale Ruhepol aus dem heraus wir wirklich objektiv Entscheidungen treffen können.

Wie aber erreichen wir diesen besagten neutralen Punkt, jenen inneren friedvollen Ruhepol? Nun hierauf gibt es leider kein Pauschalrezept. Eines ist jedoch gewiss, es ist ein langer und nicht immer leichter Weg. Es ist schon so wie es in den Heiligen Schriften steht, „der Weg zum Paradies ist steil, steinig und mühselig“. Aber finden wir diesen Weg zu uns selbst, so finden wir auch den Weg zu dem was jeder unter seinem Gott versteht. Wie ein großer Schleier der fällt, so wird sich vor uns die Erkenntnis entfalten und wir werden die Wahrheit in all ihrer Reinheit erkennen und verstehen.

In den buddhistischen Glaubensrichtungen heißt es, “der Körper ist der Tempel der Seele und diesen Tempel soll man rein halten“. Diesen weisen Spruch sollten wir uns gut merken.

Nur wer seinen Körper und seinen Geist achtet und respektiert, nur wer sich selbst als eine Art göttliches Geschenk annimmt, dem öffnet sich der Weg zum Zugang seiner Seele. So sind die obersten Gebote: Reinheit, Ehrlichkeit, ehrlich zu sich selbst und zu anderen, weder sich selbst noch einem anderen gewollt und grundlos Schaden zufügen, nicht in Maßlosigkeit und Völle leben, verantwortungsbewusst mit sich selbst und mit anderen umgehen, das Leben ehren und achten, es behüten und schützen wo immer es notwendig ist, seinen Mitmenschen so behandeln wie man es selbst erwarten würde, kein Betrug an seinen Partner oder seinen Mitmenschen begehen, seine Familie zu achten und zu ehren und sich keines Diebstahls schuldig machen. Kurz ehrenvoll und verantwortungsbewusst zu leben, so wie es in allen Religionen und Heiligen Büchern niedergeschrieben steht.

Ich bin der festen Überzeugung, würde der Mensch nach den zehn Geboten des alten Testamens der Bibel leben, so bräuchten wir keine weiteren Gesetzbücher. Dann hätten wir das Paradies nicht nur in uns sondern auch auf Erden und müssten uns nicht um unser Seelenheil sorgen. Zudem sollten wir die Erden auf der wir leben wie unsere eigene Mutter betrachten. Wir sollten sie nicht beschmutzen und ebenso wenig ausbeuten. Wir sollten ihr stets dankbar das zurückgeben was sie uns gegeben hat. Wir sollten sie (die Erde) und alles was auf ihr lebt und sich ihr befindet hüten und pflegen nach bestem Wissen und Gewissen.

Wenn dann jener Tag kommt an dem wir unseren leiblichen Körper verlassen, werden wir sanft und in Frieden auf jene Ebene übertreten die uns bestimmt ist und unsere Seele wird keine Desorientierung erfahren, so dass wir in Ruhe unserer nächsten Bestimmung folgen können, welche immer diese auch sein mag.

 

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