8. Kapitel

 

 

Die Schottische Garde

 

    Wer immer David Seton war und was immer aus den angeblich mit ihm geflohenen „Templern“ geworden sein mochte, zu jener Zeit gab es bereits eine andere Anlaufstelle für schottische Adlige, die ihre Abkunft von den Templern herleiten. Es handelte sich um eine Einrichtung, die manche Templertraditionen bewahrte und sie, wenn auch indirekt, auf spätere Vereinigungen, darunter die Freimaurerei, übertrug. Obwohl unverfälscht schottisch, hatte diese Einrichtung ihren Sitz in Frankreich. Sie sollte den Weg für die Flucht der letzten Stuarts nach Frankreich und für die Jakobitische (vornehmlich an den Templern orientierte) Freimaurerei ebnen, die sich um die Stuarts herausbildete.

In den Jahren unmittelbar nach der Schlacht von Bannockburn (1314) entwickelten Schottland und Frankreich, vereint durch ihre gemeinsame Feindschaft England gegenüber, immer engere militärische Beziehungen.

Im Jahre 1326 unterzeichneten Bruce und Karl IV. von Frankreich ein wichtiges Vertragswerk, in dem das „alte Bündnis“ erneuert wurde. Dieses Bündnis wurde durch den hundertjährigen Krieg gefestigt. Zum Beispiel plante der Dauphin, der spätere Karl VII., auf dem Tiefpunkt seines Kriegsglücks, nach Schottland zu fliehen, was er vermutlich auch getan hätte, wenn nicht Johanna von Orléons erschienen und das Blatt gewendet hätte. Schottische Soldaten spielten in allen Feldzügen Johannas eine Schlüsselrolle, auch bei der berühmten Befreiung des von Engländern eingeschlossenen Orléans. Sogar der damalige Bischof von Orléans, John Kirkmichael, war Schotte. Johannas „große Standarte“ – das gefiederte weiße Banner, um das sich ihr Heer scharte – war von einem Schotten entworfen worden, und zu ihren Befehlshabern bei Orléons gehörten Sir John Stuart und zwei Brüder der Familie Douglas.

Nach Johannas dramatischer Siegesserie war Frankreich, ungeachtet seines Erfolges, ausgelaugt und in einem Zustand des inneren Chaos. Auch Gruppen entlassener Söldner, die nun keinen Krieg mehr auszufechten hatten, bedrohten die Ordnung des Landes. Viele dieser Veteranen, die keine Einkommensquelle mehr besaßen, wurden zu Räubern und plünderten die ländlichen Gegenden. Deshalb machte sich Karl VII. daran, ein stehendes Heer zu gründen. Unter hatten die Hospitaliter ihre ganzen Kräfte auf die Seefahrt im Mittelmeer verlagert. Damit wurde Karls Armee zum ersten stehenden Heer in Europa seit den Templern, und es war das erste seit dem kaiserlichen Rom, das einem einzelnen Staat – oder, genauer gesagt, einem einzelnen Thron – gehörte.

Die neue, im Jahre 1445 von Karl VII. gegründete Armee bestand aus fünfzehn „compagnies d´ordonnance“ von jeweils sechshundert Mann, also aus insgesamt neuntausend Soldaten. Unter ihnen hatte die schottische Kompanie – die „Compagnie des Gendarmes Ecossois“ – einen Ehrenplatz. Sie war die unumstrittene Elite des Heeres und hatte Vorrang vor allen anderen militärischen Einheiten; zum Beispiel marschierte sie bei Paraden stets an erster Stelle. Der Befehlshaber der schottischen Kompanie trug zudem den Titel „Oberster Feldmeister der französischen Kavallerie“. Dies war trotz der schwerfälligen Formulierung mehr als ein Ehrentitel. Er verschaffte seinen Trägern enorme Autorität im Felde, am Hof und in der Innenpolitik.

Doch vor der Gründung des stehenden Heeres und der schottischen Kompanie war eine noch elitärere, exklusivere Truppe von Schotten aufgestellt worden. In der blutigen Schlacht von Verneuil (1424) hatten schottische Kämpfer überragende Tapferkeit und höchsten Opfermut bewiesen. Fast alle wurden ausgelöscht, darunter ihr Kommandeur, John Stuart, Earl of Buchan, und andere Adlige wie Alexander Lindsay, Sir William Seton und die Earls of Douglas, Murray und Mar. Ein Jahr später stellte man als Anerkennung eine Spezialeinheit von Schotten auf, die als ständige persönliche Leibwache des französischen Königs dienen sollte. Anfangs bestand sie aus dreizehn bewaffneten Kriegern und zwanzig Bogenschützen. Eine Abteilung dieser Truppe war stets um den Monarchen und schlief sogar in seinem Gemach.

Die Eliteeinheit war in die „Garde du Roi“ und die Garde du Corps du Roi“ unterteilt: in die Königliche Garde und die Königliche Leibwache. Beide waren unter dem Oberbegriff „Schottische Garde“ bekannt. Im Jahre 1445, als man das stehende Heer vergrößerte, wurde die Schottische Garde entsprechend verstärkt, und zwar stets um ein Vielfaches von dreizehn. Im Jahre 1474 legte man die Zahlen endgültig fest. Siebenundsiebzig Mann und ihr Befehlshaber für die Königliche Garde sowie fünfundzwanzig Mann und ihr Befehlshaber für die Königliche Leibwache. Mit auffallender Regelmäßigkeit wurden Offiziere und Befehlshaber der Schottischen Garde auch in den Orden des heiligen Michael aufgenommen, von dem ein Ableger in Schottland entstand.

 

          * Die Schottische Garde war in viel höherem Maße als rein formelle Ritterorganisation wie der „Hosenband-, der Stern- und der Orden von Goldenen Vlies eine neutemplerische Einrichtung. Wie die Templer hatte die Garde einen überwiegend militärischen, politischen und diplomatischen Daseinszweck. Wie die Templer verfügte die Garde über eine militärische Ausbildung und eine militärische Hierarchie, und sie bot ebenfalls Gelegenheit, eine Feuertaufe in der Schlacht zu erleben sowie vielfältige Erfahrungen und Sachkenntnisse zu erwerben. Wie die Templer fungierte die Garde als separate militärische Einheit nach Art eines heutigen Elite-Bataillons. Und obwohl sie nie eigene Ländereien besaßen und zahlenmäßig stets weit hinter den Templern zurückblieb, war die Schottische Garde stark genug, um in den damaligen europäischen Gefechten eine entscheidende Rolle zu spielen. Sie unterschied sich von den Templern hauptsächlich dadurch, dass sie keine feste religiöse Orientierung hatte und nicht dem Papst sondern der französischen Krone Treue schuldete. Aber auch die Templer waren im Grunde immer heterodox gewesen und hatten dem Papst eher nominellen Gehorsam entgegengebracht. Und wie man sieht, war die Loyalität der Schottischen Garde gegenüber der französischen Krone durchaus nicht bedingungslos. Wie die Templer sollte die Garde aufgrund sehr unterschiedlicher Interessen ihre eigene Politik und ihre eigenen Pläne verfolgen.  *

 

Die Schottische Garde besaß fast anderthalb Jahrhunderte lang einen einzigartigen Status in Frankreich. Ihre Angehörigen waren nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der politischen Arena aktiv, wo sie als Höflinge und Berater für innere Angelegenheiten, als Abgesandte und Botschafter auftraten. Die Befehlshaber der Garde waren gewöhnlich auch als Kammerherren tätig und hatten häufig eine Reihe ehrenamtlicher und praktischer Funktionen inne. Daher bezogen sie auch für die damalige Zeit außerordentlich hohe Gehälter. Im Jahre 1461 bekam ein Hauptmann der Garde monatlich „167 livres tournois“. Dies entsprach fast den halben Einkünften eines Adelsgutes. Die Offiziere der Garde konnten sich deshalb den Lebensstil von wohlhabenden und angesehenen Männern leisten.

Wie sich unter den Templern zahlreiche Mitglieder der damaligen Aristokratie befanden, so besetzte auch die Schottische Garde ihre Offiziers- und Befehlshaberposten mit Mitgliedern aus den erhabensten und berühmtesten Familien Schottlands, deren Namen in der gesamten Geschichte des Landes zu finden waren und die ihren Klang auch heute nicht verloren haben. Als da sind: Cockburn, Cunningham, Hamilton, Hay, Montgomery, Seton, Sinclair und Stuart. Offensichtlich erfüllte die Schottische Garde nicht nur für den französischen Thron, sondern auch für diese Familien eine besondere Aufgabe. Die Truppe bot eine Mischung von rite de passage und Ausbildungsstätte für junge schottische Adlige; hier wurden sie in die Kriegskunst und in die Politik, in höfische Angelegenheiten, ausländische Sitten und Gebräuche und wohl auch in bestimmte Rituale eingeführt.

Ein Angehöriger der heutigen Familie Montgomery beschrieb mit Stolz, mit dem er und seine Verwandten immer noch auf die Zugehörigkeit ihrer Ahnen zur Schottischen Garde zurückblicken. Er sagte auch, dass es in der Familie einen halbfreimaurerischen, halbritterlichen Privatorden gebe, in den alle Männer der Sippe aufgenommen werden könnten. Diese Organisation, die anscheinend um die Zeit der Schottischen Garde gegründet wurde, heiße „ORDEN DES TEMPELS“.

Theoretisch schuldete die Schottische Garde dem französischen Thron Gefolgschaft, genauer gesagt, dem Haus Valois, das damals den Thron innehatte. Aber die Legitimität des Hauses Valois wurde von einer Reihe mächtiger Interessengruppen heftig in Frage gestellt. Die wichtigsten unter ihnen waren das Haus Lothringen und seine Seitenlinie, das Haus Guise. Ein großer Teil der französischen Geschichte drehte sich im 16. Jahrhundert um die mörderische Fehde zwischen diesen rivalisierenden Dynastien. Die Häuser Guise und Lothringen waren bedingungslos entschlossen, das Haus Valois zu beseitigen, wenn möglich, mit politischen Mitteln, wenn nötig, durch Mord, und sich selbst auf den Thron zu bringen. Bis 1610 waren nicht weniger als fünf französische Monarchen durch Gewalt oder Mutmaßliche Vergiftung umgekommen, und auch die Reihen der Häuser Guise und Lothringen hatten sich durch Ermordungen gelichtet.

Die Schottische Garde spielte in diesem Vernichtungskampf eine undurchsichtige Rolle. Sie befand sich in einer zwiespältigen Situation, denn einerseits war sie offiziell dem Haus Valois verpflichtet, dessen persönliche Leibwache und Kerntruppe sie darstellte, andererseits hatte sie zwangsläufig einige Verbindungen zu den Häusern Guise und Lothringen. Schließlich hatte Maria von Guise im Jahre 1538 Jakob V. von Schottland geheiratet und dadurch eine wichtige Beziehung zwischen den Dynastien hergestellt.

Unter den schottischen Familien, aus denen sich die Garde rekrutierte, waren, wie wir gehört haben, auch die Montgomerys. Im Jahre 1549 dienten fünf von ihnen gleichzeitig in der Truppe. Zwischen 1543 und 1651 wurde die Garde zuerst von James de Montgomery, dann von Gabriel, dann wiederum von James befehligt. Im Juli 1559 kam es zu einem der dramatischsten Ereignisse des 16. Jahrhunderts, durch das Gabriel de Montgomery sich selbst, seiner Familie und der Garde einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte und, willentlich oder nicht, einen entscheidenden Schlag für die Häuser Guise und Lothringen führte.

Als zwei seiner Töchter heirateten, setzte Heinrich II. ein Galaturnier an, an dem Adlige aus ganz Europa teilnahmen. Der König war berühmt für seine Liebe zum Zweikampf und wollte unbedingt persönlich mitwirken. Das Volk und die Würdenträger sahen ihn in die Schranken treten. Zuerst rannte er gegen den Herzog von Savoyen an, danach gegen Franz, den Herzog von Guise. Das dritte Duell muss den Zuschauern besonders ungefährlich vorgekommen sein. Darin stand der König seinem alten Freund und offenbar treuen Gefolgsmann Gabriel de Montgomery, dem Hauptmann der Schottischen Garde, gegenüber. Da keiner der Gegner aus dem Sattel geworfen wurde, erklärte Heinrich den ersten Zusammenstoß für unbefriedigend. Den Protesten seines Hofes zum Trotz verlangte er einen zweiten Durchgang, und Montgomery willigte ein. Die beiden Männer stürmten wieder aufeinander zu, und diesmal zersplitterten die Lanzen wie vorgesehen. Doch Montgomery versäumte es, den zerbrochenen Schaft fortzuwerfen, der Schaft traf den Helm des Königs, ließ sein Visier aufspringen und jagte ihm ein gezacktes Holzstück über dem rechten Auge in den Kopf.

Natürlich herrschte allgemeine Bestürzung. Man enthauptete sofort ein halbes Dutzend Verbrecher und fügte ihnen ähnliche Wunden zu, welche die Ärzte hastig untersuchten, um die beste Behandlungsmethode zu finden. Diese Bemühungen blieben fruchtlos, und Heinrich starb nach elftägigen Qualen. Viele waren misstrauisch, aber man konnte Montgomery nicht nachweisen, dass es sich um etwas anderes als einen Unfall gehandelt hatte, und er wurde nicht offiziell für den Tod des Königs verantwortlich gemacht. Sein Taktgefühl zwang ihn jedoch, den Hauptmannsposten der Schottischen Garde aufzugeben und sich auf seine Güter in der Normandie zurückzuziehen. Später trat er in England zum Protestantismus über. Bei seiner Rückkehr nach Frankreich kämpfte er während der Religionskriege als einer der militärischen Befehlshaber auf protestantischer Seite. Er geriet in Gefangenschaft und wurde im Jahre 1574 in Paris hingerichtet.

 

Der Tod Heinrichs II. erregte vor allem deshalb viel Aufmerksamkeit, weil er vorhergesagt worden war, und dies sogar zweimal: sieben Jahre zuvor von Luca Gaurico, einem geachteten Astrologen, und vier Jahre zuvor von Nostradamus, der 1555 den ersten seiner berühmten Prophezeiungsbände, die Jahrhunderte, veröffentlicht hatte. Darin ist der zweideutige, doch beziehungsreiche Vierzeiler enthalten:

 

„Le lyon ieune le vieux surmontera;

En champ bellique par singulier duelle;

Dans cayge d´or les yeux luy crevera,

Deux classes une puis mourir mort cruelle.“

 

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Der junge Löwe wird den alten überwinden

Auf dem Schlachtfeld im Zweikampf;

In einem goldenen Käfig werden seine Augen bersten,

Zwei Teile in einem, dann ein grausamer Tod.

 

Diese Verse waren vielen Menschen gegenwärtig, und der Gedanke an sie hatte das Turnier überschattet. Heinrichs Tod auf dem Kampfplatz schien der Beweis dafür zu liefern, dass Nostradamus die Zukunft vorhersehen konnte, und ließ ihn, nicht nur für sein eigenes Zeitalter, sondern auch in den Augen der Nachwelt, zum führenden Propheten Europas werden.

Wenn aber nun die Tötung des französischen Königs durch Gabriel de Montgomery kein Unfall, sondern Teil eines raffinierten Planes war? Im Lichte des nun verfügbaren Materials scheint die „Prophezeiung“ des Nostradamus eher eine Art Aktionsschema oder eine verschlüsselte Anweisung gewesen zu sein. An wen oder von wem? An die Häuser der von den Häusern Guise und Lothringen, für die Nostradamus offenbar als Geheimagent tätig war. Und wenn dies zutrifft, muss Gabriel de Montgomery sein Mitverschwörer oder zumindest das von den Häuser Guise und Lothringen gewählte Instrument gewesen sein, welches den Plan so ausführte, dass niemandem eine verbrecherische Absicht vorgeworfen werden konnte.

Heinrichs Tod hätte jedenfalls für die Interessen des Hauses Guise – Lothringen nicht günstiger sein können. Trotz zunehmend unverfrorener Versuche, es für sich auszunutzen, gelang es ihnen jedoch nicht, die gewünschten Vorteile aus dem Ereignis zu ziehen. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts herrschte in Frankreich praktisch Anarchie, während die gegnerischen Fraktionen, die Häuser Valois und Guise-Lothringen, den Thron durch Intrigen und Manipulationen an sich zu bringen suchten. Im Jahre 1563 wurde Franz, Herzog von Guise, ermordet. Die Schottische Garde machte kaum ein Hehl aus ihrer Unterstützung der Interessen der Stuarts, die mit den Interessen von Guise und Lothringen zusammenfielen. Deshalb schenkte die Valois-Monarchie ihnen immer weniger Vertrauen, bis Heinrich III., der Enkel Heinrichs II., sich weigerte, weiterhin ihren Unterhalt zu bestreiten. Zwar kam es später zu einer Neugründung der Garde, doch sie sollten ihren früheren Status auch nicht mehr annähernd erreichen.

In Schottland und Frankreich spitzten sich die Dinge plötzlich zu. Im Jahre 1587 wurde Maria Stuart von der mit ihr verwandten Elisabeth I. dem Henker übergeben. Im Jahre der Spanischen Armada (1588) wurde der neue Herzog von Guise, ein Sohn von Franz von Guise, und sein Bruder, der Kardinal von Guise, auf Befehl Heinrichs III. in Blois umgebracht. Ein Jahr später wurde Heinrich seinerseits von rachsüchtigen Anhängern des Hauses Guise-Lothringen ermordet. Erst Heinrich IV., der allen Fraktionen genehm war, kam es in Frankreich wieder zu einem Anschein von Ordnung.

Unterdessen hatten die Häuser Guise und Lothringen zwei Generationen dynamischer, charismatischer, doch rücksichtsloser junger Männer verloren. Dem Haus Valois war es noch schlechter ergangen: Es war ausgelöscht worden und sollte nie wieder den französischen Thron innehaben. Während der nächsten beiden Jahrhunderte wurde Frankreich von den Bourbonen beherrscht.

Was die Schottische Garde betrifft, so war sie nach ihrer Neugründung stark verringert worden, hatte gegen 1610 nahezu all ihre Privilegien verloren und war nicht höher angesehen als jedes andere Regiment der französischen Armee. Im 17. Jahrhundert waren zwei Drittel ihrer Angehörigen nicht Schotten, sondern Franzosen. Immerhin konnten sie sich einen Abglanz ihres früheren Prestiges bewahren. Im Jahre 1612 wurde sie vom Herzog von York, dem späteren Karl I. von England, befehligt. Interessanterweise enthält das Register der Garde von 1624 zwei Setons, von denen einer den Vornamen David trug und sich bis 1679 zum Brigadegeneral hocharbeitete. Die Garde selbst sollte zum letzten Mal im Jahre 1747, während des Österreichischen Erbfolgekrieges in der Schlacht von Lauffeld, ins Gefecht ziehen.

Obwohl durch den Lauf der Ereignisse kläglich verringert, war die Schottische Garde so etwas wie eine neutemplerischer Vereinigung. Zudem diente sie als wichtiges Zwischenglied, denn die Adligen, aus denen die Garde bestand, waren die Erben der ursprünglichen Templertraditionen. Durch sie wurden die Traditionen nach Frankreich zurückverpflanzt, um dort rund zwei Jahrhunderte später Früchte zu tragen. Gleichzeitig wurde die Garde durch ihre Beziehungen zu den Häusern Guise und Lothringen von einer anderen „esoterischen“ Tradition beeinflusst. Ein Teil davon hatte durch die Heirat Marias von Guise mit Jakob V. bereits seinen Weg nach Schottland zurückgefunden, doch manches sollte auch von den Familien zurückgebracht werden, welche die Schottische Garde stellten. Die entstehende Mischung lieferte die Grundlage für einen späteren Orden:

Für die Freimaurer.

 

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