20. Kapitel

 

Zusammenfassung

 

 

Eine Zwischenbilanz der Erkenntnisse

 

   Haben wir auch sehr viel über die Kreuzritter und Templer erfahren, haben wir uns mit den Strukturen der damaligen und heutigen Orden und Logen auseinandergesetzt, haben wir ein Stück Geschichte über Freimaurer und deren Anhänger kennen gelernt, sind wir auf den Spuren der Religion und deren Evangelien gewandelt, haben wir spekulativ einen großen Zeitraum und ein breites Feld der Geschichte nicht nur erkundet, sondern auch versucht zusammenzusetzen, haben wir uns bemüht, über die Vielfalt von Mythen hinwegzusehen und Licht in deren Dunkelheit der Geheimnisse zu bringen, so haben wir am Ende nichts weiter erreicht als eine große Verwirrung und noch mehr Möglichkeiten zur Wahrheit oder zum Zweifel. Eine Antwort gab es nicht.

Ich habe vieles an Materialien gesucht und zusammengetragen. Ich war bemüht jenes kleine Mosaik aus dem gesamten großen Bild der Religion und der Geschichte hervorstechen zu lassen, um noch einmal am Ende zu betonen, was ich am Anfang bereits gesagt habe. Ein jeder von Ihnen muss sich seine eigene Meinung und Überzeugung bilden, muss für sich entscheiden an was und an wen er glaubt, falls er überhaupt vorhat zu glauben. Ganz gleich wie die Entscheidung eines jeden auch aussehen mag, die Wahrheit liegt zwar offenkundig da und dennoch kann keiner diese sehen, und wenn, dann wird er diese nicht in Worte fassen und erklären können. Die Zeit, sonst ohne große Bedeutung, hat hier ihren Mantel des Schweigens ausgebreitet und alles darunter verborgen.

Eines jedoch sollten wir bei all unseren Suchen nach der Wahrheit bedenken, wie sehr muss ein Mensch von seiner Art und von seinem Dasein überzeugt sein, um die Behauptung aufzustellen, dass er allein der Göttlichen Macht als Ebenbild diente und noch immer dient? Sogar alle Religionen und deren Dogmen beruhen auf den erfindungsreichen Geist des Menschen, der sich somit an die oberste Stelle allen Seins stellt. Es ist schon fast peinlich, einer solchen Arroganz anzugehören. Prophet her, Prophet hin, erst wenn wir begreifen das zu tun, so zu sein wie es uns bestimmt ist, werden wir die Sprache der Wahrheit nicht nur hören, nein, wir werden sie auch verstehen. So werden wir jene Wahrheit spätestens im Sterbevorgang erfahren. An dem Punkt, wo wir alles loslassen müssen. An diesem Punkt wird sich das Tor zur Erkenntnis weit öffnen, und dass auch wenn wir nicht unbedingt nach den Dogmen von Religionen und Verheißungen gelebt haben, denn an diesem Punkt sind wir wirklich alle gleich, Mikroorganismen, Tiere, Pflanzen, Menschen, Sterne und Universen, alle sind wir gleich beseelt von der gleichen Kraft, einer Kraft die keinen Unterschied von groß oder klein kennt, einer Macht die allgegenwärtig alles durchflutet und belebt.

Vielleicht sollte man sich fragen, warum es wohl so dramatisch wäre, wenn ein Jesus Christus nichts weiter als ein guter Mensch war, ein Mensch der Liebe und des Friedens, der vielleicht erkannt hatte, was geschieht, wenn sich der Mensch nicht ändert. So prophezeite er die Wahrheit ohne es vielleicht zu wissen, so war er ein Prophet der nur seiner inneren Eingebung folgte. Wenn er, so wie wir alle, ein Geschöpf jener Göttlichen Kraft war, dann trifft es auch zu, dass er ein Kind, ein „Sohn“ Gottes war. Sind wir nicht alle Kinder Gottes?

Ich glaube, dass mit einer solchen Erkenntnis und Wahrheit jeder von uns leben könnte. Es mag nur für den dramatisch sein, welcher aus dieser simplen Tatsache eine überdimensionale Geschichte machte, welche Ihn und all seine Nachkommenschaft zu Wohlstand und Reichtum verhalf.

Wenn eine Lüge, gleich wie alt sie auch sein mag, die Welt zum Wohle von wenigen betrog und glaubhaft regierte, mit vielen Ängsten und Schrecken, wenn diese Lüge so Überzeugend war, dass man sie nicht bemerkte oder bemerken wollte, wenn eine solche Lüge entlarvt werden würde, dann würden alle Säulen der Tempel des Reichtums in sich zusammenfallen und es würde kein Stein auf dem anderen bleiben.

Da aber der Mensch in seiner Natur, nicht gewillt ist etwas umsonst zu tun, und wenn der Lohn auch nur eine nicht existierende Verheißung ist, die ihm glauben macht, er hätte nicht umsonst gelebt, so wird er jede Lüge akzeptieren und die Wahrheit nicht wissen wollen, da diese für ihn die Apokalypse darstellen würde. Der Mensch braucht etwas woran er glaubt, auch wenn es vielleicht nicht gerade die Wahrheit ist.

Die, die aber die Lüge aufrecht erhalten haben und auch weiter aufrecht halten, um ihres eigenen Nutzen wegen, diese würden ALLES tun um die Wahrheit auch noch in fernster Zukunft zu verbergen.

Vielleicht ist es auch gut so. Es ergibt sogar einen humanitären Sinn. Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie würden mit der Wahrheit konfrontiert die besagt, dass alles an was Sie bisher glaubten und dafür taten umsonst und wertlos sei, schon immer gewesen ist? Welche Mutter kann den qualvollen Tod ihres Kindes ertragen, wenn sie nicht glauben könnte, dieses Geschehen hätte einen höheren Sinn gehabt, wäre für etwas Gutes geschehen? Glauben gibt dem Menschen die Kraft die er braucht um in dieser Welt zu bestehen. Glauben bedeutet Hoffnung, die Möglichkeit einer späteren Belohnung, wobei es ganz gleich ist, ob dieser Glaube auf eine Lüge oder auf die Wahrheit basiert. Somit hat der Mensch nicht Angst vor der Lüge sondern vor der Wahrheit, denn eine Lüge ist immer süß wie Honig, die Wahrheit hingegen kennt keine Anpassung oder Verschönerung, sie ist einfach nur beständig.

Glück, Reichtum, Wohlstand und Macht können auf eine Lüge aufbauen und sich auf diesem fruchtbaren Boden der Lüge stets weiter vermehren. Die Wahrheit jedoch würde einen solchen Zustand erst gar nicht zulassen.

So brauchen wir alle die Lüge, ganz gleich in welchem Gewand sie auch auftritt, um eine Erklärung oder eine Rechtfertigung für unser Handeln zu haben. Im Grunde suchen wir nur für etwas, was uns die Verantwortung für unser, oftmals recht schlechtes Wirken, abnimmt. Alles geschah im Namen des …………

 

Es liegt jedoch weder in meinem noch in Ihrem Interesse, durch eine solche Erkenntnis am Leben zu zerbrechen.

Deshalb suche die Wahrheit die Dir bestimmt ist, denn eine andere wirst Du ohnehin nicht finden. Solange keine andere Kreatur dadurch zu Schaden kommt, ist diese Lebensweisheit recht und gut.

Wir könnten noch Tage ja Wochen und Jahre darüber reden. Wir könnten noch unzählige andere Bücher und Schriften vorstellen oder zitieren, wir könnten ganze Bibliotheken mit unseren Meinungen füllen und würden doch nur zu der einen Erkenntnis kommen: Den Glauben, nach dem wir suchen, können wir nur in unserer eigenen Überzeugung finden. Und zumindest diese eigene Überzeugung sollte aus ehrlichem Herzen als unsere Wahrheit kommen, von keinem anderen verfälscht oder manipuliert. Aus diesem Grunde schließe ich an dieser Stelle unseren Versuch nach der Suche einer Erklärung, mit der Hoffnung, dass Sie an sich glauben und sich selbst treu bleiben, ganz egal was immer auch passiert.

 

ENDE

 

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