1. Kapitel
Der Anfang eines Mysteriums und die Vielfältigkeit der Spekulationen
Seit Beginn des Christentums gib es eine große Anzahl von Spekulationen, was die Geschichte um die Geheimnisse von Jesus und den damit verbundenen Heiligen Gral betrifft. Seit jeher versuchen Forscher, Geistliche, ja sogar Abenteurer jenes Geheimnis zu lüften, leider bisher ohne jeden Erfolg. Sicher, es gibt viele Theorien, die alle mehr oder weniger glaubwürdig erscheinen, aber der Beweis für eine solche Theorie ist bis zum heutigen Tag nicht erbracht. Daher stellt sich berechtigter Weise die Frage, ob es sich hierbei um eine wirklich existierende Tatsache oder nur um einen Mythos handelt. Wer jetzt aber glaubt ich würde dieses Geheimnis lüften, den muss ich leider enttäuschen. Ich möchte nur die Vielfalt der Theorien, als Denkanstoß aufgreifen und vorstellen, denn sie alle haben eines gemeinsam, sie sind in gewisser Weise von verblüffender Überzeugung und Glaubwürdigkeit. Was Sie jedoch am Ende an Schlussfolgerungen daraus ziehen und welche, wenn überhaupt, Sie als möglich oder sogar als wahr anerkennen bleibt Ihnen überlassen. Diese Geschichte beginnt vor mehreren tausend Jahren, in unserem Fall aber vor ca. 2000 Jahren unserer Zeitrechnung. Es handelt sich hierbei um die Geschichte von Jesus Christus aus Nazaret. Aufgrund dieser Geschichte bildete sich das heutige Christentum. Ich glaube, dass ein jeder von Ihnen mit jener Geheimnisumwobenen Geschichte vertraut ist, ich werde also darauf verzichten, sie hier nochmals niederzuschreiben. Allein das Mysterium um das Leben und den Tod von Jesus Christus wirft eine Vielzahl von Spekulationen, Mutmaßungen und Behauptungen auf. In keinem anderen Thema treffen soviel Widersprüche und Meinungen aufeinander wie hier in der Beschreibung des Lebensweges und des Todes von Jesus von Nazaret. Aus diesem Grund wollen wir auch so nüchtern und sachlich wie nur irgend möglich an dieses Thema herangehen und mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Informationen, den bekannten Tatsachen und einem logisch, gesundem Denken der eventuellen Wahrheit so nah wie nur möglich zu kommen. Hierbei werden wir ineinander verschwimmende Grenzen erreichen, die zwischen Glauben, Religion und realistischem Denken verlaufen. Es wird also äußerst schwer werden jene Grenzen auseinander zu halten, um sich eine realistische, wissenschaftliche Meinung zu bilden, welche auch unserem Denken an Wunder standhält. Ich für meinen Teil glaube, dass wir es als erwiesen betrachten können, dass es einen gewissen Jesus Christus aus Nazaret gab. Allein in den geschichtlichen Aufzeichnungen der damaligen Zeit finden wir genügend Hinweise darauf. Ferner können wir davon ausgehen, dass dieser Jesus sehr streng an seinem Glauben festhielt und sich eher als eine Art Prophet sah. Das er behauptet haben soll er sei Gottes Sohn ist aus seiner Sichtweise nicht einmal übertrieben, bedenke man, dass wir doch alle davon ausgehen Gottes Kinder zu sein. In Verbindung mit seinen Mitläufern welche er in kurzer Zeit als seine Jünger um sich versammelte und welche fest an ihn sowie seine Wundern die er zu vollbringen vermochte glaubten, waren Menschen und Volk schnell überzeugt davon, dass es sich hierbei um den wahren und einzigen Sohn Gottes handelte. Seine Gefolgschaft wurde im Laufe der Zeit immer größer, bis zuletzt eine Weltreligion daraus entstand. Eine Religion welche nur einen einzigen lebendigen Gott hatte. Diese Religion hat sich nicht nur bis zum heutigen Tag als Weltreligion behauptet, weit darüber hinaus baute sich auf ihr ein ganzes Weltimperium auf. Allein auf diesem Glauben stützen sich ganze Weltherrschaften. Es besteht also ein Machtpotential von unübersehbaren Ausmaßen. Doch kommen wir zurück zum Ausgangspunkt dieser Weltreligion und ihrer entscheidenden Wende, kommen wir zu jenem Mann den wir als Jesus Christus von Nazaret kennen. Abgesehen, dass es so gut wie keine Berichte darüber gibt, was dieser Mann, beginnend bei seiner Geburt bis zum Alter von ca. 30 Jahren machte, so lassen doch gerade die letzten Jahre sehr viel Raum für Spekulationen über ihn offen. Jedoch ist geschichtlich nichts wirklich bekannt oder nachweisbar, sogar über sein Aussehen ist, trotz des berühmten Leichentuchs aus Turin, nichts konkretes bekannt. Die Geschichte begann mit den 12 Jüngern, welche jene Männer seines engsten Vertrauten waren. Der erste dieser Männer, welche ihm folgten, war Petrus, auf ihn wollte Jesus bauen. Diese Begegnung war auch bereits der Anfang vom Ende. Dieses geschah in den letzten „Lebensjahren“ von Jesus. Er selbst hatte seine eigene Auffassung vom Glauben, welche in einer Zeit, die von grausamen Kriegen und Unruhen geprägt war, durchaus verständlich war und ist. Er lehrte die Liebe. Aber nicht in der Form wie wir jetzt vermuten könnten, nein, er lehrte die Nächstenliebe. Eine Form der absoluten Glaubens- und Überzeugungshingabe, sowie Bescheidenheit. Den Nächsten Lieben wie sich selbst. Zu teilen ohne sich selbst daran bereichen zu wollen. Zu geben ohne zu nehmen. Eine Welt die einem Himmelreich gleichen würde. Keine Kriege, kein Leid und Elend, keine Not, kurz das Paradies. So ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen von damals, welche noch geknechtet wurden und denen noch die Schrecken des Krieges und Leid sowie Elend bekannt waren, sich mehr und mehr zum Glauben jenes merkwürdigen Mannes bekannten. Wer war dieser Mann? Die Geschichte berichtet von verschiedene Wunder, welche er unter Zeugen vollbracht haben soll. Wunder wie sie nur Gott vollbringen könnte. Was es mit jenen Wundern in Wirklichkeit auf sich hatte lässt uns nur spekulieren. So wird berichtet, dass er Lahme wieder gehen ließ und Krankheiten heilte, die zu damaliger Zeit unheilbar waren. Ja, er erweckte sogar Tote wieder zum Leben. Er verwandelte Wasser in Wein und teilte das Brot, so dass es für alle reichte. Welcher Mensch wäre wohl dazu fähig? Was hat es aber wirklich mit diesen Phänomenen auf sich? Gehen wir einmal von der realistischen Tatsache aus, dass der Glaube oder der Geist des Menschen im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen kann. Ferner wissen wir, dass die Menschen dazu neigen aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Wie schon gesagt, handelt es sich hierbei um rein realistische Spekulationen. Bleiben wir doch einmal bei jener realistischen Betrachtungsweise. Nicht das ich besagte Wunder in Frage stellen möchte, nein, unsere Betrachtungsweise wird uns zu einem späteren Zeitpunkt noch von großem Nutzen sein. |
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